Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Landeskunde / Kultur, Note: 2,0, Universität Potsdam (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Geschichte und Gegenwart der Auvergne, Sprache: Deutsch, Abstract: In der hier vorliegenden Arbeit "Die Industrie in der Auvergne" soll es darum gehen, die momentane industrielle Situation der Auvergne zu beschreiben. Dies wird zur besseren Herausarbeitung durch Gegenüberstellung mit Paris als Hauptstadt und industriellem Zentrum geschehen. Besonders wird dabei auf die Gründe für die wirtschaftliche Lage beider Teile eingegangen werden. Anschließend wird das Hauptaugenmerk auf Lösungsansätze zur Aufhebung des nationalen Ungleichgewichts gerichtet werden. Auf den Überblick über die genaue Verteilung der Industrie in den vier Departements der Auvergne wird das Unternehmen Michelin vorgestellt und seine Wichtigkeit für die gesamte Region dargestellt. "Paris und die französische Wüste" ("Paris et le désert français") - diese Aussage wurde 1947 von dem Autor Gravier getätigt (vgl. Uterwedde, 42; Brücher, 141). Die Aussage macht deutlich, daß sich in Frankreich ein überragendes wirtschaftliches Zentrum und unterentwickelte Regionen gegenüberstehen (vgl. Uterwedde, 42). Frankreich weist starke regionale Disparitäten in Bezug auf die Verteilung der Industrie im gesamten Land auf. Dieses regionale Ungleichgewicht zeigt sich darin, daß der Großteil der Industrie östlich der gedachten Linie Le Havre - Marseille angesiedelt ist. Der Südwesten hingegen wird als unterindustrialisiert bezeichnet (vgl. Uterwedde, 42). Deshalb wird das regionale Ungleichgewicht in Frankreich auch als Südwest-Nordost-Disparität bezeichnet. Monod spricht hierbei sogar von "zwei Frankreichs" (zitiert nach Lasserre / Schild / Uterwedde, 163). Außer Le Havre und Marseille zählen vor allem Lyon, Lille und ganz besonders auch die Landeshauptstadt zu den industriellen Ballungsräumen. Dennoch steht Paris aufgrund seines landesweiten Entwicklungsvorsprungs unangefochten an erster Stelle. Dies ergibt sich aus einer Untersuchung der Verteilung der Ballungsgebiete in den 70er Jahren ( vgl. Große / Lüger, 109). Hierbei erwirtschaftete Paris 30% des Bruttoinlandsproduktes. Von besonderer Bedeutung waren hier die Elektro-, die Automobil- und die chemische Industrie sowie der Flugzeugbau. Der Norden machte ohne Paris nur 6% des Bruttoinlandsproduktes aus. Hier spielen die Textilindustrie sowie die Eisen- und Stahlerzeugung eine wichtige Rolle. Die Küstenregionen, die Côte d'Azur und die Provence tragen 7% zum Bruttoinlandsprodukt Frankreichs bei. Das industrielle Gewicht liegt hier auf der chemischen Industrie, dem Schiffbau und der Stahlerzeugung. [...]
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