Johann und Elisabeth konnten aus dem Dorf und somit auch den Ausgestoßenen entkommen, doch ihre Flucht mitten im tiefsten Winter steht unter keinem guten Stern. Sie werden von Wölfen und Wegelagerern angegriffen, sie haben keine Papiere und nach Johann wird immer noch gesucht. Als sie sich endlich
nach Wien durchgeschlagen haben, droht neues Unheil, denn dort bricht auf einmal eine seltsame…mehrJohann und Elisabeth konnten aus dem Dorf und somit auch den Ausgestoßenen entkommen, doch ihre Flucht mitten im tiefsten Winter steht unter keinem guten Stern. Sie werden von Wölfen und Wegelagerern angegriffen, sie haben keine Papiere und nach Johann wird immer noch gesucht. Als sie sich endlich nach Wien durchgeschlagen haben, droht neues Unheil, denn dort bricht auf einmal eine seltsame Krankheit aus und alte Feinde aus Johanns Vergangenheit tauchen auf und sinnen auf Rache.
Der zweite Teil Morbus Dei: Inferno schließt völlig nahtlos an den Vorgänger an, daher war ich mehr als froh, das ich den 1 Band im Vorfeld nochmal gelesen hab und so die Erinnerung auch an kleine Details nochmal aufgefrischt habe. In 2 Jahren vergißt man doch so einiges und das Buch hat mich auch beim 2 Lesen wieder genauso begeistert auch achtet man mehr auf kleine Details, die zunächst nicht wichtig erscheinen, in einem anderen Zusammenhang aber durchaus Bedeutung haben können. Während im Vorgänger die Grundstimmung im Buch mehr düster-unheimlich war, wird in Morbus Dei: Inferno wesentlich mehr Tempo vorgelegt, die Geschehnisse kommen Schlag auf Schlag und es geht ziemlich rasant und actionreich zu, dabei hätte ich mir bei manchen Szenen doch etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht!
Von Anfang an war ich als Leserin von der Schilderung des eisig-winterlichen Tirols gefesselt und von den Strapazen die man als Reisender vor 300 Jahren auf sich nehmen mußte. Hier ist den Autoren eine atmosphärisch dichte Stimmung gelungen, die sich dann auch im winterlichen Wien fortsetzt. Auch die Kulisse des historischen Wiens ist stimmig geschildert und bildet einen gelungenen Rahmen für die restliche Handlung. Nachdem in Wien die rätselhafte Krankheit ausbricht, fand ich es sehr interessant zu lesen, wie Obrigkeit und Kirche mit so einer schnell um sich greifenden Seuche umgehen. Die Bigotterie der Kirchenoberen und das Gewinndenken der Stadtväter, die Angst um den Handel in der Stadt haben, wird dabei realistisch geschildert und tragen zu der bedrückenden Atmosphäre in der Stadt bei.
Der Plot ist gut konstruiert, die Spannung bleibt durchweg erhalten und steigert sich zum Ende hin noch, wie gesagt, für mich hätte das Buch auch gut 100 Seiten mehr haben können, einigen Szenen hätte etwas mehr Ausführlichkeit gut getan, aber auch so bekommt man hier spannenden Lesegenuß geboten, einmal angefangen, fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Besonders gelungen fand ich die steten Szenenwechsel gerade bei den temporeichen Kapiteln, dadurch wird die Spannung ziemlich erhöht und man bleibt förmlich am Buch kleben.
Obwohl natürlich Johann und Elisabeth die Hauptfiguren im Buch sind und als solche auch eindeutig als Sympathieträger angelegt sind, war für mich die eigentlich interessanteste Figur die des Pater Freising. Zu Anfang, als er im Auftrag der Kirche unterwegs ist, bleiben seine Motive ja noch etwas undurchsichtig, aber mit dem Fortschreiten der Geschichte nimmt er zunehmend interessantere Züge an und auch wenn ich gespannt auf das weitere Schicksal von Johann und Elisabeth bin, hoffe, ich doch, das auch Pater Freising im 3 Teil wieder mit dabei ist.
FaziT: eine wirklich gelungene Fortsetzung! Ein rasant konstruierter Plot, nette Charaktere und eine dicht gewobene Atmosphäre bieten hier Lesegenuß auf hohem Niveau. Zum besseren Verständnis sollte man aber schon den Vorgänger gelesen haben.