Die globale Datenverarbeitung zehrt an tradierten Freiheitsvorstellungen. Das Datenschutzrecht soll informierte und freiwillige Entscheidungen über die Preisgabe persönlicher Informationen und Schutz gegen überwachungsbedingte Verhaltensanpassungen gewährleisten. Aber kann das Recht dies überhaupt? Yoan Hermstrüwer geht dieser Frage nach. Mithilfe spieltheoretischer, verhaltensökonomischer und empirischer Methoden analysiert er die bei der datenschutzrechtlichen Einwilligung zu bewältigenden Entscheidungsprobleme und die Auswirkungen der Datenverarbeitung auf unser Verhalten. Die verhaltenswissenschaftliche Hinterfragung der datenschutzrechtlichen Regelungsprinzipien muss nicht mit einer Hinwendung zum liberalen Paternalismus einhergehen. Das Datenschutzrecht kann aber nur steuerungsfähig bleiben, wenn es die Rationalität informationeller Selbstbestimmungsentscheidungen und die Wechselwirkungen zwischen Recht und sozialen Normen berücksichtigt. ist Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn.
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