Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 12, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Rassismus und Migration in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die ausgewählte Literatur wird auf die Vermittlung rassistischen Gedankenguts hin reflektiert und auf drei verschiedene Rassismus- oder Diskurstheorien übertragen: Anhand der Theorie von Stuart Halls rassischen Klassifikationssystem und seiner Auffassung von Ausschließungspraxen, lässt sich eine Verbindung zwischen den in den Kinderbüchern debattierten inkorrekten Satzstellen aufbauen. Mark Terkessidis zweifelt ein genetisches Herkunftswissen, welches in Schulen vermittelt wird - eben durch solche Literatur - stark an. Bestimmte, als aus grenzend wahrgenommene Prozesse führen zum Akt der Entfremdung. Dieses Gefühl der Ausgrenzung wird durch die alltägliche Wiederholung immer weiter verstärkt. Zu guter Letzt wird durch Roland Barthes auf die schwere Bedeutung der Sprache eingegangen und deren feste Verknüpfung an Freiheit auf der einen Seite und Macht auf der anderen. Nach ausführlicher Darlegung der drei Theorien, wird der Sachverhalt der Kinderbuchdebatte näher betrachtet und erklärt worum es tatsächlich geht. Außerdem wird in Frage gestellt, ob es sinnvoll ist die heute als rassistisch geltenden Begriffe aus alteingesessener Literatur zu verbannen und sie mit vielleicht weniger passenden, jedoch politisch korrekten, Worten zu ersetzen. Eine analytische Gliederung führt letzten Endes zu keiner einzigen richtigen Meinung in dieser Problematik, jedoch wird ein besserer Überblick der Gesamtsituation verschafft. Außerdem geht es darum, ob Ansätze der Rassismus und Diskurstheorien in die Form der angeblich vielen Arten des Rassismus im Kinderbuch passen, beziehungsweise sich die Vorgehensweisen in den Kinderbüchern auf ein klares rassistisches bzw. rassisches Muster übertragen lassen.