Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1.8, Evangelische Hochschule Ludwigsburg (ehem. Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg; Standort Ludwigsburg), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass die Depression im Jahre 2020 zweithäufigste Volkskrankheit sein wird. Grund genug, meine Bachelorthesis diesem Thema zu widmen. Da mein Studium der Sozialen Arbeit den Rahmen für diese Thesis bildet, dient mein vornehmliches Erkenntnisinteresse weniger den medizinisch-psychologischen Aspekten, als vielmehr der gesellschaftlichen, soziologischen Dimension dieser weitreichenden Erkrankung. Da es sich bei der Depression allerdings um eine psychische Erkrankung handelt, wird die Bezugsdisziplin 'Psychologie' in meiner gesamten Arbeit eine wichtige Rolle spielen. Die organmedizinische Dimension werde ich hingegen nahezu ausklammern. Das im Verlauf der letzten Jahre gesellschaftlich so brisant gewordene, komplexe Thema der Inklusion hat mich beständig begleitet und mich hat die Frage bewegt, wieso die Inklusion vornehmlich ein Thema der äußerlich sichtbaren Behinderungen zu sein scheint - überfordert es unsere Gesellschaft, die psychische Dimension mit zu bedenken? Ist es zu viel verlangt, den Menschen im 21. Jahrhundert als eine Einheit von Körper, Geist und Seele zu betrachten und damit einhergehend die psychische Dimension genauso ins Blickfeld zu nehmen wie die der geistigen und körperlichen Behinderungen? Weder habe ich auf diese großen Fragen bislang eine auch nur annähernd befriedigende Antwort gefunden, noch kann ich mich damit abfinden, dass psychische Erkrankungen in unserer modernen Gesellschaft nach wie vor noch immer so stark tabuisiert, stigmatisiert und exkludiert werden. Eine Studie aus dem Jahre 2013 kam sogar zu dem Ergebnis, dass in Deutschland trotz Aufklärungskampagnen eine zunehmende Stigmatisierungstendenz psychischer Erkrankungen zu erkennen ist. Welche Wege geht die Soziale Arbeit und was kann sie vielleicht noch tun, um das 'Image' depressiver Erkrankungen in unserer modernen Gesellschaft zu verbessern? Wie kann es trotz medialer Großereignisse wie beispielsweise dem Germanwings-Flugzeugabsturz vor zwei Jahren in den französischen Alpen gelingen, Depressionen von ihrer großen Last der Stigmatisierung zu befreien? Und wie können chronisch depressive Menschen, die schon lange nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben, wieder inkludiert werden?