Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg (Geographie Marburg), Veranstaltung: Neue Ansätze und Ergebnisse der Wirtschaftsgeographie, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Auftreten von Innovationen rückte in den letzten beiden Jahrzehnten immer mehr in den Focus der wissenschaftlichen Analyse in der Wirtschaftsgeographie. Im Mittelpunkt dieser Broschüre steht die Frage nach dem Entstehen und nach den Rahmenbedingungen von Innovationen. In ersten wirtschaftwissenschaftlichen Modellen entstehen Innovationen noch zufällig. Sie sind Nebenprodukte des Wirtschaftens bis A. Schumpeter die Rolle von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen (FuE.) als gerichteten Entwicklungsprozess erkennt. Innovationen müssen aber nicht zwingend in diesen Abteilungen ihren Ursprung finden. Sie können an allen Punkten einer Produktionskette entstehen. Mit dieser Annahme vollzieht sich der Übergang von einem linearen zu einem interaktiven Innovationsmodell. Erneuerungen entstehen damit durch die Rückkopplung verschiedener Prozesse und Akteure. Das Konzept vom Nationalen Innovationssystem (NIS) erweitert in einem nächsten Schritt diesen interaktiven Ansatz. Neben technologischen und ökonomischen Komponenten werden auch sozioökonomische Einflussfaktoren relevant. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen (Werte, Normen), Institutionen (Forschungs- und Bildungseinrichtungen, das Finanzsystem) üben direkt oder indirekt Einfluss auf das Innovationsgeschehen aus. Es lassen sich länderspezifische Innovationssysteme unterscheiden und zwischen den Polen Korporatismus - Liberalismus verorten. Je nach Typus unterstützen die gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes eine bestimmte Art von Innovationen. Deutschland in den 80er Jahren steht für die erfolgreiche Umsetzung von inkrementalen Innovationen. Die USA ist seit Jahren das führende Land bei radikalen Erneuerungen. Das Konzept des Regionalen Innovationssystems überträgt den umfassenden Ansatz eines NIS auf die Ebene von Regionen. Unternehmen und Institutionen einer Region oder eines Wirtschaftssektors sind auf sehr unterschiedliche Weise vernetzt. Insbesondere die räumliche Nähe der Akteure wird bei komplexen Innovationen und der Kommunikation von personengebundenem Wissen besonders wichtig. In regionalen Netzwerken kann unterschiedliches Know-how und verschiedene Kompetenzen in einem kollektiven Lernprozess kreativ miteinander kombiniert werden. Der Erfolg von Unternehmen ist damit zu einem großen Anteil von den institutionellen und kommunikativen Bedingungen des lokalen Milieus abhängig, welches wiederum in den überregionalen und nationalen Kontext eingebettet ist.
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