Von Seiten vieler EU-Beobachter wird immer wieder der Vorwurf erhoben, bei der Projektselektion seien nationale Quoten und Mittelrückflüsse wichtiger als Qualitätskriterien. Mit der Inputevaluation und dem peer review-Konzept will die EU-Kommission die Mittelallokation transparent und objektiv gestalten. Diane Sombrowski untersucht die Bedeutung der Inputevaluation für die Vergabe von Forschungsmitteln insbesondere im 6. Forschungsrahmenprogramm. Sie stellt die Ausgangslage dar, beleuchtet die Hauptkomponenten des früheren Evaluationskonzepts und den kommissionsinternen Aushandlungsprozess des neuen Evaluationskonzepts. Sie deckt dessen Schwachstellen auf, zeigt aber auch die Vorteile des gereiften Systems der Projektselektion. Ein Fallbeispiel illustriert die Umsetzung der modifizierten Inputevaluation in der Generaldirektion Informationsgesellschaft. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass nicht allein die Qualität der Projekte über die Förderung entscheidet. Vor allem politisch-strategische Kriterien spielen eine Rolle, die die Verfahrenskonsistenz und letztlich die Vergabegerechtigkeit beeinträchtigen können.
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