Auf der kleinen Insel Siren Cove leben die letzten, vom Aussterben bedrohten Meerjungfrauen. Doch bei dieser fantastischen Spezies handelt es sich nicht um aparte, bezaubernde Wesen, sondern die Meerjungfrauen locken Männer mit ihrem pheromonhaltigen Duftstoff an, um sie dann aufzufressen. Um die
Inselbewohner zu schützen, hat die ESS, eine obskure Organisation für Artenschutz, Menschen genetisch…mehrAuf der kleinen Insel Siren Cove leben die letzten, vom Aussterben bedrohten Meerjungfrauen. Doch bei dieser fantastischen Spezies handelt es sich nicht um aparte, bezaubernde Wesen, sondern die Meerjungfrauen locken Männer mit ihrem pheromonhaltigen Duftstoff an, um sie dann aufzufressen. Um die Inselbewohner zu schützen, hat die ESS, eine obskure Organisation für Artenschutz, Menschen genetisch verändert und sie zu willenlosem, lebendigem Futterfleisch gemacht. Doch seit einiger Zeit scheint den sagenhaften Meerbewohnern das Futterangebot nicht mehr zu munden, denn sie erbeuten nur noch „richtige“ Menschen. Deswegen schickt die ESS den ebenso rigiden, wie gefühlskalten Dr. Black auf die Insel. Begleitet wird er dabei von Jackson, einer jungen Frau, die eigentlich auf einer Nachbarinsel ihren Vater besuchen möchte. Doch nach einer dubiosen Havarie kurz vor Siren Cove verschlägt es beide auf die Insel der Meerjungfrauen, wo sich die Ereignisse schnell überschlagen …
Wie nicht anders zu erwarten, erzählt der US-amerikanische Meister der „Bizarre Fiction“ hier keine romantische Fabel rund um bezaubernde Meeresfabelwesen, sondern serviert vielmehr eine brachiale und makabre Creature-Horror-Schlachtplatte voller Blut, Ekel, Gewalt und abgründigem Sex. Dies tut er in dem für ihn typischen Stakkato-Stil, in dem der Leser immer neue Absurditäten, wilde Twists und eklige Monströsitäten um die Ohren gehauen bekommt. Wie so oft, nimmt der Autor sich aber auch hier leider nicht die Zeit seine phantastische Welt mit etwas mehr Tiefe anzureichern. Fans dieser extremen Horror-Spielart bekommen bei „Insel der Meerjungfrauen“ aber trotzdem eine blutige, originelle und aberwitzige Vollbedienung, Zartbesaitete sollten aber die Finger davon lassen. Die besonders makabre und abgründige Kurzgeschichte, die als Prequel vorangestellt wird, vertieft den Charakter des Protagonisten und ist sehr lesenswert, den ebenfalls enthaltenen, witzlosen und stümperhaft umgesetzten Comic des Autors hätte es aber nicht gebraucht. Dafür ist die Aufmachung, wie von Festa gewohnt, vorbildlich.