Mit dem Thema dieser Ausgabe wagen wir uns auf brüchiges Terrain. In einer Zeit von Heil und Heilung zu sprechen, in der wir feststellen wie viele Menschen gerade durch undurchsichtige oder bestenfalls unvorsichtige Heilsversprechen gebrochen wurden und an Leib und Seele verwundet zurückblieben, ist heikel. Dennoch ist es ein wichtiges Thema von Spiritualität und Glaube. Die christliche Botschaft wäre nichts ohne die liebevolle Heilszusage Gottes an den Menschen. Aber diese Zusage ist kein einfaches Versprechen, keine Vertröstung auf eine undefinierte Zukunft. Sie ist eine unverrückbare Zusage. Was bedeutet das für christliche Lebenskunst und Spiritualität? Wie buchstabiert sich die Frage und die Hoffnung auf Heil aus? Kann man im Angesicht all des Unheils eigentlich noch verantwortet von Heil sprechen? Was bedeutet Heil, wenn Heilung nicht mehr zu erwarten ist? Zwischen der Heilszusage und der Realität tun sich also Abgründe auf - denn alle Menschen erleben Brüche, Ohnmacht, Unheil. Mit diesen Erfahrungen zu leben und sich dennoch nicht zu verlieren und sich getragen zu fühlen, ist herausfordernd. Menschen sehnen sich nach Heil und Heilung. Aber nach einer, die nicht einfach nur vertröstet, sondern in und mit den Brüchen Hoffnung gibt. Natürlich können wir in dieser Ausgabe der inspiration nur kleine Fenster und Gucklöcher in dieses sehr komplexe Themenfeld öffnen. Mit Sicherheit werden wir auch wichtige Aspekte außen vorlassen müssen. Unsere Auswahl an Beiträgen soll also zugleich Geschmack machen, mehr und tiefer der Frage nach Heil und Heilung nachzugehen. Wir wünschen Ihnen inspirierende Lesezeit.
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