Roger Federer ist der wohl populärste Sportler unserer Zeit. Mit seinem scheinbar mühelosen Spiel prägte er das Tennis über Jahrzehnte und hob es in neue Sphären. Er gewann über hundert Turniere, darunter zwanzig Grand-Slam-Titel – acht davon allein in Wimbledon. Der Maestro begeisterte aber nicht nur mit seinem Tennis, sondern vor allem auch mit seinem Charisma und seinem großen Herzen. Was macht ihn so einzigartig, dass er Menschen auf dem ganzen Globus in seinen Bann zieht? Die beiden Sportjournalisten Simon Graf und Simon Cambers wollten dieses Geheimnis lüften. Dazu führten der Schweizer und der Brite in den letzten zwei Jahren über vierzig exklusive Interviews mit Persönlichkeiten wie Anne-Sophie Mutter, Toni Nadal, Marco Chiudinelli, Arno Camenisch, Michelle Gisin, Marc Rosset, Paul Annacone, Coco Gauff, Ons Jabeur, Stefanos Tsitsipas, Matteo Berrettini, Heinz Günthardt, John Bercow, Mats Wilander oder Stan Smith – mit Freunden, Rivalen, Coaches, Fans und Kulturschaffenden. Sie alle erzählen von sehr persönlichen Erlebnissen, teilen mit uns bis anhin unveröffentlichte Anekdoten und gewähren uns Einblicke in das, was Roger Federers unvergleichliche Strahlkraft ausmacht. So ist eine Hommage an einen Menschen entstanden, der unvergessen bleiben wird.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.01.2023Verführer
Beobachter und Bewunderer
erklären das Schweizer
Tennisphänomen Roger Federer
Ein ungewöhnliches Tennisbuch, das vielmehr eine facettenreiche Charakterzeichnung des vielleicht größten Spielers der Geschichte darstellt, verfassten die Journalisten Simon Graf aus der Schweiz und Simon Cambers aus England. „Inspiration Federer. Vorbild, Rivale, Freund, Gamechanger“ heißt ihr in zwei Jahren Arbeit entstandenes 300-seitiges Werk, in dem sie 44 Menschen persönliche Geschichten über Roger Federer erzählen lassen. Zu Wort kommen Weggefährten, Beobachter und Bewunderer aus fast allen Lebensphasen des heute 41 Jahre alten Schweizers. Der Australier Pat Rafter, zweimaliger US-Open-Sieger, erinnert sich eher augenzwinkernd: „Er war ein pickelgesichtiger Junge, der mit uns abhängen wollte.“ Schriftsteller Arno Camenisch aus Graubünden philosophiert ergeben: „Ihn umgibt ein Zauber.“ Die Geigerin Anne-Sophie Mutter bekennt beeindruckt: „Er wurde zu einer Art spirituellem Familienmitglied.“ John Bercow, der frühere Sprecher des britischen Unterhauses, verfolgte Federers Karriere derart penetrant, dass er in feiner Selbstironie gesteht: „Er dachte wahrscheinlich, ich sei ein Stalker.“ Trainer, Sportler, Manager, Fans und Fotografen berichten ebenso schwärmerisch von ihren Begegnungen mit dem ehemaligen Profi aus Basel, der im September tränenreich seine Karriere beendete. Natürlich ist das Buch als einzige Huldigung zu verstehen, manchmal neigen die Schilderungen zu gottgleicher Verklärung. Aber Federer, auf dem Platz ein Bewegungsästhet sondergleichen, war immer auch ein Menschenbeglücker und -verführer, einer, der andere fasziniert, der stets mehr darstellte als nur einen Tennisspieler.
GERALD KLEFFMANN
Simon Graf, Simon Cambers: Inspiration Federer. Vorbild, Rivale, Freund, Gamechanger. Wörterseh Verlag. 39,90 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Beobachter und Bewunderer
erklären das Schweizer
Tennisphänomen Roger Federer
Ein ungewöhnliches Tennisbuch, das vielmehr eine facettenreiche Charakterzeichnung des vielleicht größten Spielers der Geschichte darstellt, verfassten die Journalisten Simon Graf aus der Schweiz und Simon Cambers aus England. „Inspiration Federer. Vorbild, Rivale, Freund, Gamechanger“ heißt ihr in zwei Jahren Arbeit entstandenes 300-seitiges Werk, in dem sie 44 Menschen persönliche Geschichten über Roger Federer erzählen lassen. Zu Wort kommen Weggefährten, Beobachter und Bewunderer aus fast allen Lebensphasen des heute 41 Jahre alten Schweizers. Der Australier Pat Rafter, zweimaliger US-Open-Sieger, erinnert sich eher augenzwinkernd: „Er war ein pickelgesichtiger Junge, der mit uns abhängen wollte.“ Schriftsteller Arno Camenisch aus Graubünden philosophiert ergeben: „Ihn umgibt ein Zauber.“ Die Geigerin Anne-Sophie Mutter bekennt beeindruckt: „Er wurde zu einer Art spirituellem Familienmitglied.“ John Bercow, der frühere Sprecher des britischen Unterhauses, verfolgte Federers Karriere derart penetrant, dass er in feiner Selbstironie gesteht: „Er dachte wahrscheinlich, ich sei ein Stalker.“ Trainer, Sportler, Manager, Fans und Fotografen berichten ebenso schwärmerisch von ihren Begegnungen mit dem ehemaligen Profi aus Basel, der im September tränenreich seine Karriere beendete. Natürlich ist das Buch als einzige Huldigung zu verstehen, manchmal neigen die Schilderungen zu gottgleicher Verklärung. Aber Federer, auf dem Platz ein Bewegungsästhet sondergleichen, war immer auch ein Menschenbeglücker und -verführer, einer, der andere fasziniert, der stets mehr darstellte als nur einen Tennisspieler.
GERALD KLEFFMANN
Simon Graf, Simon Cambers: Inspiration Federer. Vorbild, Rivale, Freund, Gamechanger. Wörterseh Verlag. 39,90 Euro.
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