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Wenn dem Publikum etwas Ungewöhnliches geboten wird, stellt sich sofort die Frage "Ist das echt oder war das nur gespielt?" Es ist dem Menschen wohl ein grundlegendes Bedürfnis, zu wissen, ob die Darsteller Schauspieler sind oder "echte Menschen", ob die Aktion reale Folgen hat oder alles wieder umkehrbar ist, weil es nicht echt war. Was heißt jemand oder etwas ist authentisch oder nur fiktiv? Wie verändert sich die Wahrnehmung und die Wirkung beim Rezipienten, wenn er um den Realitätsgehalt des Dargebotenen weiß? Christoph Schlingensief inszeniert seine Aktion "Bitte liebt Österreich. Erste…mehr

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Produktbeschreibung
Wenn dem Publikum etwas Ungewöhnliches geboten wird, stellt sich sofort die Frage "Ist das echt oder war das nur gespielt?" Es ist dem Menschen wohl ein grundlegendes Bedürfnis, zu wissen, ob die Darsteller Schauspieler sind oder "echte Menschen", ob die Aktion reale Folgen hat oder alles wieder umkehrbar ist, weil es nicht echt war. Was heißt jemand oder etwas ist authentisch oder nur fiktiv? Wie verändert sich die Wahrnehmung und die Wirkung beim Rezipienten, wenn er um den Realitätsgehalt des Dargebotenen weiß? Christoph Schlingensief inszeniert seine Aktion "Bitte liebt Österreich. Erste europäische Konzentrationswoche." mit der erklärten Maxime real zu sein. Nicht nur die Darsteller sollen reale Asylbewerber sein, sondern auch das Spiel an sich, das Rauswählen aus dem Land Österreich soll eine reale Abschiebung zur Folge haben. Zum einen können die Menschen im Internet oder am Telefon ihre Stimme für oder gegen einen Kandidaten abgeben, das heißt die Aktion wird von den Zuschauern mit gestaltet und zum anderen benutzt Schlingensief sie, um in den Alltag, in das reale Leben der Zuschauer einzudringen. Die Berichterstattung der Medien, der Auftritt bekannter Politiker und nicht zuletzt die Aufstellung eines Wohncontainers vor die Oper in Wien haben zur Folge, dass für die Dauer des Projektes, sechs Tage lang, das Leben der Wiener beeinflusst wird. Diese Arbeit unternimmt den Versuch, die Inszenierung von Authentizität und Fiktionalität in Schlingensiefs Container Aktion zu differenzieren und die damit verbundene Wirkung zu untersuchen. Meine primäre Quelle für die Analyse ist der Dokumentarfilm "Ausländer raus-Schlingensiefs Container" von Paul Poet aus dem Jahr 2002. Mit 60 Minuten echtem Material der Aktion und zusätzlichen Interviews mit Schlingensief und Verantwortlichen sowie Mitarbeitern liefert der Film einen guten Eindruck über den Ablauf der Aktion und deren Hintergrundarbeit. Durch redaktionelle Bearbeitung und Zusammenschnitt kann der Film keine unabhängige oder umfassende Wiedergabe der Aktion bieten, darum sind Pressemeldungen unterschiedlichster Medien, Berichte und Kommentare von Künstlern und Politikern, aber auch Leserbriefe und e-Mails der Wiener meine zusätzlichen Quellen. Im ersten Teil wird der Wandel des Bewusstseins und der Beziehung zum eigenen Körper und zum eigenen Selbst skizziert.

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