Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0 , Universität Paderborn (Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Schon zu Goethes Zeiten waren die Beurteilungen von Rezensenten etwas, das die Autorengemüter zum Brodeln brachte und sie dazu trieb, immer wieder abschätzige Bemerkungen über den Berufsstand des Kritikers in ihre literarischen Werke einfließen zu lassen. Doch in letzter Zeit scheinen sich Werke zu häufen, in denen Schriftsteller die Wut gegenüber ihren Rezensenten zum Ausdruck bringen. Es stellt sich die Frage nach dem Grund für die insbesondere seit der Jahrtausendwende in großer Vielzahl erschienenen Satiren, die die Beziehung von Schriftstellern und Literaturkritikern zum Thema machen. Ziel dieser Arbeit ist es, die unterschiedlichen Formen herauszustellen und zu analysieren, in denen sich das angespannte Autor-Kritiker-Verhältnis in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur darstellt. Gerade Satiren erweisen sich als beliebtes Ausdrucksmittel dieses Verhältnisses. Unweigerlich fragt man sich, warum gerade Ironie eine so bedeutende Rolle in diesen Werken spielt und welche Funktion sie jeweils einnimmt. Daher werden einleitend Begriffsbestimmungen und Ausprägungen der Ironie vorgestellt, um mit dieser theoretischen Grundlage eine fundierte Analyse zu ermöglichen. Zu Werken, die in ihrer Gesamterscheinung als Satire oder Parodie auf Literaturkritiker oder auf das Verhältnis der Schriftsteller zu ihnen gelten können, gehören Martin Walsers "Tod eines Kritikers", Norbert Gstreins "Selbstportrait mit einer Toten" und der Dialogroman "Das Wetter vor 15 Jahren" von Wolf Haas; außerdem "Belles Lettres" von Charles Simmons, der zwar nicht deutschsprachig ist, sich aber als Bereicherung für diese Untersuchung erweist, weil ausschließlich er dem Leser einen Blick aus der Perspektive der Literaturkritiker ermöglicht. Eine untergeordnetere Rolle spielt die Beziehung von Autoren und Kritikern in folgenden Werken: "Der Kommunist vom Montmartre" von Michael Kleeberg, "Ensel und Krete" von Walter Moers, dem Kinderbuch "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" von Michael Ende, "Bestseller" von Klaus Modick sowie "Das bin doch ich" von Thomas Glavinic. Da die unterschiedlichen Blickwinkel der Erzähler auf das Geschehen andere Wahrnehmungen des Autor-Kritiker-Verhältnisses implizieren, bedarf es einer differenzierten Betrachtung der jeweiligen Erzählerperspektive. Erzähltheoretische Untersuchungen fließen immer wieder in die Untersuchung der Romane ein, sofern sie der Analyse der spezifischen Erzählsituationen zuträglich sind.