Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,1, Freie Universität Berlin (Lateinamerika Institut), Veranstaltung: Präsidentialismus und Parlamentarismus in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: "Marcos: ¿Serás el nuevo mesías o el nuevo Caudillo de México que lo conduzca a la tierra prometida?" "(...)El etnicismo solamente reconoce a la comuna como sujeto, por supuesto guiado por su voz, el Caudillo que expresa la voluntad común." Die beiden hier zitierten Autoren werfen Subcomandante Marcos vor, seine Person in unangemessener Weise zu inszenieren und dabei einen neuen Gesellschaftsentwurf vermissen zu lassen. Laut García erreicht der "Caudillo" Marcos die Aufmerksamkeit durch eine "sophistische" Strategie. Diese setzt er in seiner Einleitung von der sokratischen Suche nach der Wahrheit ab. Dass die Sophisten schließlich das Gericht überzeugen konnten, Sokrates wegen Ketzerei und Verderbens der Jugend zum Tode zu verurteilen, unterstreicht sowohl die Wirksamkeit ihrer Methode als auch ihre Gefährlichkeit. Für Kurnitzky folgen die Zapatisten der Tradition von Bewegungen wie der von Mao Tse Tung und Pol Pot. Für ihn sind "el rechazo a cualquier derecho individual, el bandono del universalismo, el Caudillismo, la estetización y estilisación de la política" Merkmale einer faschistischen Bewegung. "Caudillo" ist für diese Autoren ein Anführer, der persönliche Macht anstrebt und sich zu diesem Zwecke sowohl vor seinen Gefolgsleuten als auch vor den Medien bzw. vor dem gesamten Volk zu inszenieren weiß. Ich widme mich in dieser Arbeit der Frage, inwiefern die in der Literatur dargestellten Inszenierungsstrategien von Caudillos wirklich mit denen des Subcomandante übereinstimmen. Dazu muss zunächst ein geeigneter Inszenierungsbegriff gefunden werden. Weiterhin gehe ich auf den Begriff "Caudillo" ein, bevor ich mich anhand von Beispielen sowohl aus dem 19. als auch aus dem 20. Jahrhundert der Frage nach den Inszenierungsstrategien von Caudillos nähere. Die Ergebnisse werde ich mit Inszenierungsstrategien des Subcomandante vergleichen, zum einen durch die Auswertung seiner eigenen Worte und Handlungen, zum anderen durch sein Bild in der Presse. Dies wird anhand von Beispielen, geschehen, da ich keinen vollständigen Überblick über die Behandlung des Themas in der mexikanischen Presse gewinnen konnte. Meine Arbeitsthese ist, dass Marcos caudillistische Inszenierungsstrategien vor der Presse sehr bewusst und auch reflektiert anwendet, da er weiß, dass er so die Aufmerksamkeit und auch Sympathie eines intellektuell-kritischen Publikums gewinnt.
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