Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es war einmal eine Zeit, da war alles schön und herrlich, das aber war, bevor ich etwas mit Menschen zu tun haben mußte“ (Sullivan 1983, S.245). Ein Zitat, das nachdenklich stimmt, pessimistisch anmutet und dennoch vermutlich den Kernpunkt der interpersonalen Theorie darstellt. Nach dieser Theorie prägen die frühen Erfahrungen zu wichtigen Bezugspersonen die Persönlichkeit eines Menschen, sein Leben lang. Welche Erfahrungen müssen demnach Psychosepatienten in ihrer Kindheit erlebt haben, damit die Entstehung einer Psychose begünstigt wird? Wie erleben sie die Beziehung zu einem Therapeuten, gibt es vielleicht Ähnlichkeiten zu den Erfahrungen in der Kindheit? Kann eine Therapie die frühen Prägungen aufheben und durch neue ersetzen? Diese Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit genauer behandelt und untersucht werden. Die empirische Erhebung wurde mit SASB- Fragebögen durchgeführt und mit dem Programm MakeMapsWin ausgewertet. SASB, die Structural Analysis of Social Behavior, ist, wie auch die interpersonale Theorie an sich, in Deutschland eher unbekannt, bietet aber vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und aussagekräftige Ergebnisse. Daher liegt dieser Arbeit ein recht umfangreicher Theorieteil zugrunde, um die Strukturale Analyse Sozialen Verhaltens, wie SASB im deutschen Sprachraum benannt ist, umfassend zu beschreiben und auch die Konzepte und Ideen, aus denen SASB konstruiert wurde, darzustellen. So soll der Leser zunächst einen Einblick in die interpersonale Denkweise erhalten, auch die Idee der Beschreibung von Verhalten durch ein Kreismodell, dem so genannten Zirkumplex, wird vorgestellt. Darauf aufbauend wird SASB als zirkumplexes Modell interpersonalen Verhaltens dargestellt, neben der reinen Beschreibung der Struktur werden auch bisherige Forschungsergebnisse und die Möglichkeiten in der praktischen Anwendung behandelt. Da sich die Theorie hinter SASB recht komplex darstellt, ist ein größerer Theorieteil auch dahingehend notwendig, um dem Modell gerecht zu werden, ohne wichtige Aspekte auszulassen und dem Leser einen adäquaten Einblick zu erlauben. Der Theorieteil endet mit der Formulierung der Hypothesen, hierbei werden die zu Anfang aufgeworfenen Fragen ausgeführt und präzisiert, um sie im Anschluss überprüfen zu können. Getestet werden die Hypothesen anhand einer Stichprobe von insgesamt 40 Psychosepatienten, wobei ein Teil der Probanden zusätzlich zur Psychose- auch an einer Suchterkrankung leidet.