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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der jüngsten Vergangenheit wurde der Begriff „alternativlos“ im Kontext von Entscheidungsprozessen hervorgehoben, wobei suggeriert wird, dass keine Alternativen oder Diskussionen notwendig sind. Diese Vorstellung wird vor allem in der Corona-Pandemie deutlich, in der jede politische Entscheidung potenziell ungewisse zukünftige Folgen hat. In der modernen Demokratie, wie in Deutschland, zeigt sich die Gemeinsamkeit der ungewissen Zukunft unter Politikern, die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der jüngsten Vergangenheit wurde der Begriff „alternativlos“ im Kontext von Entscheidungsprozessen hervorgehoben, wobei suggeriert wird, dass keine Alternativen oder Diskussionen notwendig sind. Diese Vorstellung wird vor allem in der Corona-Pandemie deutlich, in der jede politische Entscheidung potenziell ungewisse zukünftige Folgen hat. In der modernen Demokratie, wie in Deutschland, zeigt sich die Gemeinsamkeit der ungewissen Zukunft unter Politikern, die Entscheidungen von hoher Bedeutung treffen müssen. Auch die Wissenschaft steht vor einem Dilemma, da sie Prognosen über ungewisse Entwicklungen abgeben soll. Dies politisiert das wissenschaftliche Wissen und führt zu Fragen über die Rolle der wissenschaftlichen Politikberatung in der Prognose von zukünftigen Entwicklungen. Der Text schlägt die Systemtheorie als Forschungsansatz vor, um diese Problematik in den Dimensionen Sach-, Zeit- und Sozialdimension zu analysieren. Die moderne, funktional differenzierte Gesellschaft konfrontiert Politik und Wissenschaft mit komplexen Herausforderungen. Ohne territoriale Grenzen fließen Daten, Waren und Geld grenzenlos durch die Welt, während sich die Gesellschaft in autonome Funktionssysteme wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Massenmedien aufteilt. Diese Systeme agieren selbstreferenziell und autopoetisch. Die moderne Gesellschaft unterteilt sich in Risiken, die sowohl unvermeidbar als auch selbstproduziert sind, wobei das Risiko in Entscheidungen liegt, die im Unbekannten getroffen werden. Luhmann beschreibt diese Situation als Risikogesellschaft, wobei Baumann und Vorderstraße den Begriff weiter präzisieren. Die Unsicherheit in der Sachdimension, die Unversehrtheit in der Sozialdimension und die Ungewissheit in der Zeitdimension charakterisieren das Dilemma, in dem sich Wissenschaft und Politik befinden. Dabei werden Fragen aufgeworfen, wie diese Systeme interagieren können, wenn sie gleichzeitig vor äußeren Einflüssen geschützt werden müssen, und wie Entscheidungen im Kontext der unbekannten Zukunft getroffen werden können.