Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: sehr gut, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Buch wollen wir unser Verständnis von Politik und politischer Kommunikation genauer akzentuieren und versuchen, den disziplinenübergreifenden Untersuchungsgegenstand „Politische Kommunikation“ zunächst aus kommunikationstheoretischer Perspektive formanalytisch einzugrenzen und im Anschluß daran zu studieren, inwiefern politische Interaktionen in die Aufrechterhaltung der Autopoiesis des politischen Systems eingebunden sind und welche Funktion sie wahrnehmen, sprich: in welcher Hinsicht Interaktionen für das Gesamtsystem von Relevanz sind. Als Referenzadresse und Theoriegrundlage dient uns dabei die Systemtheorie in der Version, wie sie von Niklas Luhmann vorgelegt worden ist. Damit ist zugleich die Feststellung verbunden, daß es inhaltlich um die Herleitung eines bestimmten Politikverständnisses geht, welches nicht nahtlos an traditionelle Vorstellungen anknüpft. Ziel ist es, die mikrologischen Prozesse im politischen System mit Hilfe des systemtheoretischen Begriffsapparates zu rekonstruieren und zu reformulieren, da hier primär die Anknüpfungspunkte für eine kommunikationswissenschaftliche Perspektive, die einen Schwerpunkt in der Untersuchung von interaktionsförmigen Kommunikationsprozessen gebildet hat, liegen. Wir blenden damit explizit die gesellschaftstheoretische Analyse aus, da diese gesondert auf dem Feld der Soziologie zu entwickeln wäre. Im übrigen würde dies unsere Problemstellung umkehren und uns veranlassen, nach der Relevanz und Funktion des politischen Systems für die Gesellschaft zu fragen mit der Konsequenz, den Gesellschaftsbegriff ins zentrale Blickfeld der Betrachtung zu rücken. Die zentrale Fragestellung unserer Arbeit lautet: Welchen Beitrag leistet und welche Funktion hat die politische Kommunikation unter Anwesenden für das politische System? In diesem Zusammenhang ist obendrein von Interesse, inwiefern politische Interaktionen in die Selbstproduktion sowie die Aufrechterhaltung der Autopoiesis des Gesamtsystems eingebunden sind.