Der zweite Band zum Kolloquium «Gender-Kritik» versammelt die Redebeiträge dieser interdisziplinären Veranstaltungsreihe zur Geschlechterforschung an der Universität Leipzig aus den Jahren 2010 und 2011. Er vereinigt begriffstheoretische und ideologiekritische Aufsätze, empirische Studien sowie gesellschaftsanalytische Texte zu Themen wie Sexualität und Lebensweisen, Sportsoziologie, Migrations- und Entwicklungspolitik.
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«Monogamie erscheint in unserer Gesellschaft fast unhinterfragt als die einzig legitime Form intimer Beziehungen. In der sozialen Realität hingegen ist Monogamie nicht so erfolgreich wie in der Ideologie. Denn in verschiedenen historischen Epochen und in unterschiedlichen geographischen, kulturellen und subkulturellen Zusammenhängen gab und gibt es eine Vielzahl von Formen nicht-monogamen Zusammenlebens. Und selbst dort, wo man vorgeblich monogam lebt, so wie in der US-amerikanischen oder deutschen Durchschnittsehe oder Zweierbeziehung, weisen Statistiken über sexuelle Aktivitäten außerhalb der jeweiligen Partnerschaften darauf hin, dass Monogamie scheinbar für einen ansehnlichen Teil der Bevölkerung nicht lebbar ist. Hier sind wir Zeugen einer Kollision von normativen Ansprüchen und der Grenzen ihrer Umsetzbarkeit im Alltag.» (Robin Baue, in diesem Band)