Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: Sehr Gut, Fachhochschule Nordwestschweiz, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Studienarbeit ist die Untersuchung von Interferenzen, die negative Übertragung eines Sprachsystems, in der Zweitsprache. Es soll ermittelt werden, ob und inwiefern solche Interferenzen in der Zweitsprache auftreten. Da Französisch meine Erstsprache ist und ich Deutsch als Zweitsprache im Alter von drei bis vier Jahren während der kritischen Phase erlernt habe, werde ich Interferenzen des Französischen ins Deutsche anhand eigener Texte untersuchen. Zunächst werden in dieser Arbeit relevante Definitionen und Hypothesen bezüglich des Erst- und Zweitspracherwerbs erläutert und diskutiert. Dabei werden auch die Grammatik und der Erstspracherwerb des Französischen und Deutschen einzeln betrachtet und verglichen, um spezifische Interferenzen in meinen Texten besser zu erkennen. Diese Befunde dienen anschliessend als Grundlage für die Diskussion, ob sich darin muttersprachspezifische Interferenzen zeigen oder nicht. Der Schwerpunkt liegt dabei v. a. auf der Syntaxbildung. Daraus ergibt sich folgende Fragestellung: Inwiefern beeinflusst die Erstsprache die sukzessive Zweitsprache in der Syntaxbildung? Das Erlernen einer neuen Sprache ist heute ein alltägliches Phänomen. In der Schweiz lernt jedes dritte Kind zu Hause zuerst eine andere Sprache als die, die in der Schule gesprochen wird. Der Erwerb einer Zweitsprache ist ein komplexer Prozess, der von diversen Faktoren beeinflusst wird. Zusätzlich zum Erwerbskontext und den lernerspezifischen Faktoren wie dem Alter und der Begabung spielt auch die Erstsprache eine Rolle beim Verlauf des Zweitspracherwerbs. Dabei erkennt das Kind strukturelle Ähnlichkeiten zwischen der Erst- und der Zielsprache und integriert diese in sein sprachliches Wissen. Inwiefern die Erstsprache die Zweitsprache beeinflusst, ist ein kontrovers diskutiertes Thema und es gibt keine eindeutige Antwort. Es steht jedoch fest, dass kaum jemand, der sich mit dem Zweitspracherwerb beschäftigt, das Transferphänomen ignorieren kann.
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