Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,0, Universität Augsburg (Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt geschlechtsspezifische Bildungsprozesse in der Kindheit), Veranstaltung: Interkulturelle Erziehung in der pädagogischen Praxis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Was bedeutet Spielen eigentlich? Warum ist spielen für Kinder wie Erwachsene interessant? Dies möchte ich kurz in der Einleitung meiner Arbeit beschreiben. Im ersten Hauptteil soll es dann zunächst um Schreibspiele gehen. Was können sie bewirken und wieso sind sie vielleicht eine gute Möglichkeit um in der interkulturellen Erziehung Kinder aus unterschiedlichen Kulturkreisen zu verbinden? Im zweiten Teil meiner Hausarbeit soll es einige Fakten und Hintergründe zu Märchen und ihrer Bedeutung in der Pädagogik geben. Was sind Märchen? Was können sie für heilsame und kreative Kräfte freisetzen? Was steckt, im groben, hinter den Märchen? Als Synthese aus den beiden Hauptteilen werde ich am Ende meiner Arbeit versuchen darzustellen wie man ein Märchen in der interkulturellen Erziehung einsetzen könnte, unter anderem mittels Schreibspielen. Nun also ein kurzer Exkurs was Spielen ist und welche Bedeutung es für den Menschen hat. Die 5 Merkmale von Spiel nach Heckhausen sind die Zweckfreiheit oder der Selbstzweck des Spiels, der Aktivierungszirkel, die handelnde Auseinandersetzung mit einem Stück real begegneter Welt, die undifferenzierte Zielstruktur und die Quasirealität. Aus Sicht der spielenden Kinder ist das Spiel, also auch das Schreibspiel, zweckfrei. Es gibt für das Kind im Gegensatz zum Spielleiter kein übergeordnetes Ziel wie z.B.: „Ich möchte mit diesem Schreibspiel einen größeren Wortschatz haben oder eine besseres Sprachverständnis“. Diesen Zweck Charakter hat das Spiel aber vielleicht für den Lehrer oder die Lehrerin, die das Spiel deshalb mit einer Klasse durchführen. Der Aktivierungszirkel ist eine Art sich immer wiederholender Schleife in welcher sich Spannung aufbaut beispielsweise durch Spannungsgefühle bei einer besonders gefährlichen oder kniffligen Aufgabe. Diese Spannung versucht der Mensch wieder loszuwerden, da er eine permanente Anspannung nicht erträgt. Er löst das Problem oder begibt sich durch seine eigene Kraft aus der gefährlichen Situation in eine weniger gefährliche. Dieses Hin und Her zwischen den beiden Polen wird als lustvoll empfunden und Situationen in denen man dieses Gefühl verstärkt spüren kann werden aufgesucht. [...]