Mit einem genealogischen und diskursanalytischen Zugang zu interkulturellem Erziehungswissen arbeitet Safiye Yildiz die historische und aktuelle Verflechtung der interkulturellen Erziehungsvorstellungen mit dem nationalen Diskurs, der Ausländerpädagogik und dem Multikulturalismusdiskurs heraus. Dabei geraten deren Wirkungen bei der Subjektivierung und Erzeugung von asymmetrischen Machtverhältnissen zentral in den Blick. Durch das Aufgreifen dieser Lücke in der Forschung lenkt die Autorin die Aufmerksamkeit darauf, wie durch die Kategorien Kultur, kulturelle Vielfalt, kulturelle Differenz und Förderung von binären Denkstrukturen die diskursive Spaltung der Subjekte in "Deutsche" und "Ausländer" erfolgt und damit die soziale und politische Macht über "MigrantInnen" reproduziert wird. Die analytisch fundierte Beleuchtung des Zusammenhangs von interkulturellem Wissen und Macht gibt Anstöße für ein allgemeines kritisches Weiterdenken über die Funktion von Erziehung und Bildung in der postmodernen Gesellschaft.
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