Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: sehr gut, Technische Universität Berlin (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: „Von den Fremden nimmt man (also) zunächst nur ein Bild wahr, das sich zusammensetzt aus vielfältigen Vorannahmen und Eindrücken, aus den Phantasien über die fremde Kultur. Deshalb verweist jede Auseinandersetzung mit Fremden unausweichlich zurück auf die eigene Kultur. Will ich das Fremde verstehen muß ich zuallererst mich selbst, meine eigene Kultur und meine eigene historische und soziale Situation verstehen und begreifen. Gerade das aber macht die Auseinandersetzung mit Fremden so schwierig, weil die Wahrnehmung des Fremden auf das engste verflochten ist mit der eigenen Geschichte.“1 Motivation und Anregung das Thema des „Interkulturellen Kompetenzerwerbs“ zu bearbeiten, lieferten die Berichte von Kommilitonen und Freunden, die Teilnahme an Seminaren, eigene Erfahrungen im Umgang mit Nichtdeutschen im In- und Ausland, sowie meine Überzeugung der Richtig- und Wichtigkeit einer solchen „Interkulturellen Kompetenz“ als Anforderung für die professionelle Ausübung der Tätigkeit als Sozialpädagoge. Ein weiterer Grund sich für gerade dieses Thema zu entscheiden, war der beobachtete bzw. wahrgenommene reale Zustand auf vielen Ämtern sowie schulischen und außerschulischen Einrichtungen etc., in denen sozialpädagogisch geschulte Mitarbeiter tätig sind und der auf unbeabsichtigte Kommunikations- bzw. Interaktionsstörungen zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen hinweist. Häufig wird als einzige Maßnahme der Schwerpunkt auf die sprachliche Vorbereitung von Mitarbeitern und/oder Nicht-Deutschen gelegt, da die mangelnden Sprachkenntnisse als eine der wesentlichen Kommunikationsbarrieren in der interkulturellen Begegnung angesehen werden. Obwohl einige Mitarbeiter die Herausforderung der interkulturellen Begegnung erkannt haben und eine gewisse (eigene) Kreativität im Umgang mit den „anderen“ entwickelten, ist der prozentuale Anteil eben dieser Mitarbeiter sehr gering. Nur selten werden interkulturelle Begegnungen und Erfahrungen reflektiert. Sie werden viel eher mit eigenen (kulturellen) Orientierungsmustern verglichen und es wird häufig immer noch verfahren, als gelte es, sich mit einer homogenen, d.h. monokulturellen Bevölkerung auseinanderzusetzen. Meines Erachtens ist die Reihe der Probleme, die sich aus diesem Verhalten ergeben können, vom einzelnen allein nicht mehr lösbar. Daher richtet sich das Thema an in sozialpädagogischen Bereichen tätige Personen. [...] 1 vgl. Rohr, 1990, S. 87. In: Losche, 1995, S. 15.