Arbeitskontexte sind gegenwärtig und zukünftig eher heterogen als homogen geprägt, so dass Diversität als gegebene Realität in Unternehmen verstanden werden kann. Interkulturelle Kompetenz kann dabei als eine wesentliche Kompetenz im Umgang mit Diversität gesehen werden. Allerdings ist das Konstrukt interkulturelle Kompetenz in der Forschung und in der Praxis noch nicht hinreichend verifiziert. Ziel der Arbeit ist es daher, sich dem Konstrukt interkulturelle Kompetenz aus kultur- und kompetenztheoretischer Perspektive zu nähern. Der Neuigkeitswert des hier verfolgten Ansatzes liegt darin, a) Kultur nicht weiter allein als nationale Größe aufzufassen und b) die Interaktionsbeziehung zwischen Individuen und Gruppen in interkulturellen Situationen durch eine ebenenübergreifende Operationalisierung näher zu beleuchten. Eine interkulturelle Situation ist folglich eine Situation, in der Individuen und Gruppen mit kulturell heterogenen Hintergründen miteinander interagieren, um gemeinsame Handlungsroutinen und ein gemeinsames Verständnis von Werten und Normen im Umgang miteinander zu entwickeln. Der Kompetenzbegriff wird handlungstheoretisch mit der sozial-kognitiven Theorie von Bandura unterlegt. Die empirische Prüfung erfolgt mithilfe von standardisierten Befragungen auf der individuellen und gruppenspezifischen Ebene, sowie von Videoanalysen und Beobachtungen während eines Unternehmensplanspiels. Die Ergebnisse bestätigen die Tragfähigkeit der theoretisch identifizierten Kompetenzdimensionen und generieren Gestaltungsempfehlungen für die Arbeit in interkulturellen Situationen. Ausgehend von den zentralen Ergebnissen werden Implikationen für die Forschung mit Blick auf Theorie und Methoden und für die Praxis mit Blick auf ein kultursensibles Personalmanagement abgeleitet.
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