Projektarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 98 von 100 Punkten, campus Naturalis, München, Sprache: Deutsch, Abstract: Interkulturelle Kompetenz ist eine wesentliche Voraussetzung für die beraterische und therapeutische Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten. Es ist viel Hintergrundwissen über kulturspezifische Einstellungen und Verhaltensweisen erforderlich, um zu Flüchtlingen und Migranten eine Vertrauensbasis aufbauen und interkulturelle Psychoedukation sowie interkulturelle Beratung und Therapie durchführen zu können. Interkulturelles Wissen, interkulturelle Erfahrung, Kultursensibilität und empathisches Verhalten ermöglichen es, auf die Bedürfnisse der Klienten bzw. Patienten optimal einzugehen und die Beratung bzw. Therapie zu optimieren. Interkulturelle Handlungskompetenz (als praxisbezogene Teilkompetenz der interkultuellen Kompetenz) ist z.B. im globalen Business und in internationalen Hilfsprojekten, z.B. in Afrika, unverzichtbar. Globaler Handel zwischen den unterschiedlichsten Kulturkreisen ist heutzutage ein Milliardengeschäft. In Zusatzstudiengängen, in Studienfächern wie „Global Management“ sowie in Workshops zur interkulturellen Handlungskompetenz lassen sich interkulturelle (Handlungs)Kompetenzen für ganz unterschiedliche berufliche und private Anwendungsbereiche erwerben. Wer Freunde im Ausland hat, kann sich durch interkulturelle Kompetenz besser verständigen, schneller dazulernen, mehr Freude haben und leichter sein persönliches Netzwerk ausbauen. Insbesondere Offenheit, Toleranz und Gleichberechtigung sind auch im privaten Leben wichtige Kompetenzen. In der Flüchtlingsberatung ist ein hohes Niveau an interkultureller Kompetenz ein Muss. Als FlüchtlingsberaterIn muss man mit der Kultur und Religion der Flüchtlinge und Migranten vertraut sein und über entsprechende psychoedukative Materialien in unterschiedlichen Sprachen verfügen. FlüchtlingsberaterIn bzw. FlüchtlingstherapeutIn zu sein bedeutet, lebenslang zu lernen, und zwar um so mehr, je fremder die Kulturen im Vergleich zu der Kultur sind, aus der man selbst stammt (Kulturunterschiede). Kennt man die Bedingungen, Verlaufsprozesse und Wirkungen interkulturellen Handelns und Erlebens, kann dies maßgeblich dazu beitragen, Verständnisprobleme, Irritationen, Fehlurteile und Handlungsblockaden, die im Zusammenleben mit Vertretern unterschiedlicher Kulturen entstehen können, zu beheben und zu mehr Handlungswirksamkeit in der globalen Kommunikation und Kooperation sowie nicht zuletzt auch in der interkulturellen psychosozialen Beratung und Psychotherapie zu gelangen.