Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Sprachlehrforschung), Veranstaltung: Interkulturelles Lernen, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt einige Gründe, warum die Kommunikation zwischen Angehörigen unterschiedlicher Kulturen misslingen kann. Neben fehlenden Sprachkenntnissen kann ein ebenso gewichtiger Grund fehlendes Wissen über die jeweilige andere Kultur sein. Alltägliche wichtige Sprechhandlungen wie Begrüßungen, Entschuldigun-gen, Grüße usw. können kulturell differieren. Ein Fremdsprachenlerner muss lernen, dass der Erwerb einer Fremdsprache, ihrer Wörter und Sätze nicht bedeutet, dass man sämtliche Sprechakte einfach eins zu eins in die Fremdsprache übersetzen kann. Doch so verfuhr bisher der traditionelle Fremdsprachenunterricht, indem er die Lernenden mit dem entsprechenden Vokabular und der Grammatik ausstattete, ihm aber wenig Wissen über Sitten, Traditionen, Gewohnheiten und Einstellungen der jeweiligen Sprecher der Fremdsprache mitgab. Eine Sprache muss immer vor ihrem kulturellen Hintergrund gesehen werden, vor ihren Traditionen, Gewohnheiten der Menschen, Geboten der Höflichkeit usw., die kulturell differieren können. Diesem Manko des traditionellen Fremdsprachenunterrichts nahm sich der interkulturelle Ansatz an, der sich List (1994,133) zufolge als Ge-genbegriff zum traditionellen Fremdsprachenunterricht entwickelt hat. . Im traditionellen Fremdsprachenunterricht wird den Lernenden die Fremdsprache wie eine Art 'Übertragungscode' beigebracht. So lernt man zwar, sich zu verständigen, betrachtet aber die Umwelt, das Geschehen, immer aus der Perspektive der eigenen Kultur, der eigenen Gewohnheiten und Traditionen. Interkulturelles Lernen soll eben dieses 'Defizit' des traditionellen Fremdsprachenunterrichts, den Mangel an Vermittlung kultureller Einsichten, kulturellen Verständnisses beheben, es soll fähig machen, die Perspektive wechseln zu können und nicht alles lediglich vor dem eigenen kulturellen Hintergrund zu verstehen und zu interpretieren, sondern eben auch vor dem fremden. Durch Konfrontation und Auseinandersetzung mit dem Fremden und dem Eigenen sollen die Schüler lernen, "dass das andere [...] nicht die Übersetzung der eigenen gewohnten Gegenstände, Gewohnheiten und Kategorien" (Piepho, zitiert nach List 1994,133) bedeutet. Erst der Wechsel der Perspektive, das Loslassen bzw. Zurückstellen der eigenen Perspektive macht es möglich, die fremdkulturelle Perspektive anzunehmen.
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