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Warum Entsendungen scheitern
Niels Bergemann/Andreas Sourisseaux (Herausgeber): Interkulturelles Management. Springer-Verlag, Berlin 2002, 400 Seiten, 69,95 Euro.
Die Wirtschaft wird immer globaler. Immer häufiger entsenden nicht nur Großunternehmen, sondern auch kleinere Firmen Mitarbeiter ins Ausland, um dort mit deren Hilfe neue Märkte zu erschließen. 70 Prozent dieser Entsendungen scheitern jedoch, wie eine wissenschaftliche Untersuchung ergeben hat. Der Grund: Je größer die kulturellen Unterschiede eines Landes gegenüber der Heimat sind, desto höher ist die Gefahr, daß die Entsendung mißglückt. Im ersten Teil des - gegenüber der Erstauflage vollständig überarbeiteten und erweiterten - Buches, das der Führungskräftetrainer Niels Bergemann und der Unternehmensberater Andreas Sourisseaux herausgegeben haben, wird zunächst der organisatorische Rahmen beschrieben, in dem sich interkulturelles Management bewegt. Verschiedene Autoren untersuchen die interkulturellen Unterschiede im Führungsverhalten, Motivation, Kommunikation und in der Entscheidungsfindung. Der zweite Teil vermittelt dagegen praxisnahe Empfehlungen für die Vorbereitung von Entsendungen sowie für die Reintegration von Rückkehrern. In einigen Kapiteln wird zudem beispielhaft auf länderspezifische Besonderheiten eingegangen. Insgesamt stellt das Buch eine Mischung aus theoretischen Grundlagenbeiträgen und handlungsorientierten Texten dar, das den Anforderungen der Zielgruppe - Praktiker im internationalen Management und Studenten der Betriebswirtschaftslehre mit internationalem Schwerpunkt - gerecht wird. Allerdings hätte man das rund 400 Seiten starke Buch gut auf zwei Bände aufteilen können: Der erste Teil böte sich als ein eigenständiges Lehrbuch an, der zweite als ein Praxishandbuch für Personalverantwortliche. Etwas irritierend wirken zudem drei englischsprachige Kapitel, deren Inhalt noch nicht einmal auf deutsch zusammengefaßt ist. Ansonsten bietet sich den Lesern jedoch ein Kompendium voll interessanter Informationen, das sich gut lesen läßt.
JUTTA GRÖSCHL
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