Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Note: 2,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus dem oben aufgeführten Zitat läßt sich die Frage, die auch dieser Arbeit zu Grunde liegt, ableiten: Dienen Direktinvestitionen der Markterschließung oder der Produktionsverlagerung? Die Antwort ist entscheidend, um die Beschäftigungseffekte von Investitionen bewerten zu können. Traditionell wurden Auslandsmärkte durch Exporte versorgt. Mehr und mehr gewann aber eine Alternative an Gewicht: die Auslandsproduktion. Als deren Instrument dienen Direktinvestitionen, die im Mittelpunkt der Betrachtungen dieser Arbeit stehen. Durch Direktinvestitionen und die damit verbundene Auslandsproduktion werden Transaktionen innerhalb von Unternehmen vollzogen, die klassischer Weise auf dem – externen – Markt stattfinden. Anstelle von internationalem Handel tritt somit der Intra-Unternehmenshandel bzw. treten „firmeninterne Märkte“. Diese sind Kennzeichen sogenannter multinationaler Unternehmen, die international wirksame Leistungstransaktionen internalisieren, um Transaktionskosten der externen Marktbenutzung einzusparen. In diesem Zusammenhang wird häufig von der „Globalisierung der Unternehmen“ gesprochen als einer neuen Dimension der Globalisierung, die sich heute nicht mehr allein auf den Handel beschränkt, sondern durch die internationale Aufgliederung von Produktionsprozessen auch der Arbeitsteilung eine neue Dimension verleiht. So argumentiert Broll beispielsweise, dass Direktinvestitionen im allgemeinen mehr Freiheitsgrade böten als die externe Marktbenutzung. Entsprechend geht die Globalisierung von Unternehmensstrukturen mit einer dynamischen Entwicklung von ausländischen Direktinvestitionen multinationaler Unternehmen einher. Seit Mitte der achtziger Jahre hat das Wachstum internationaler Direktinvestitionen den weltweiten Exportzuwachs deutlich übertroffen. Dies deutet auf die wachsende Bedeutung der Direktinvestitionen als Globalisierungsstrategie hin. Direktinvestitionen definieren sich als „Kapitalanlagen zur Gründung eines Unternehmens oder zur Beteiligung mit unternehmerischer Verantwortung an Unternehmen, Produktionsstätten oder Niederlassungen.“ Sie grenzen sich durch das „Kontrollmotiv“, also den Wunsch, unternehmerischen Einfluß auszuüben, von reinen Portfolioinvestitionen ab. Des Weiteren stellen Direktinvestitionen die intensivste Form des Auslandsengagement eines Unternehmens dar und setzen eine Beteiligung von mindestens 10% des stimmberechtigten Kapitals voraus. [...]