Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Lehrstuhl Internationales Management), Veranstaltung: Seminar Erfolgsbeurteilung ausländischer Tochtergesellschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Verrechnungspreise“ ist keineswegs neu. Während sich schon Schmalenbach 1903 mit diesem Thema habilitierte und den Begriff der pretialen Lenkung im Hinblick auf die Funktionen von Verrechnungspreisen prägte (vgl. Kreuter 1997, 1), rückt im Zeitalter zunehmender Globalisierung und Internationalisierung das Thema „internationale Verrechnungspreise“ weiter in den Vordergrund. Verrechnungspreise sind ins Schussfeld der Kritik geraten, weil sie nach Ansicht der Steuerbehörden oftmals missbraucht werden, um Gewinne aus Hochsteuerländern in Niedrigsteuerbereiche zu verschieben. Doch die Verrechnungspreise haben nicht nur im Steuerrecht im Sinne der Einkunftsabgrenzung ihre Funktion, sondern dienen auch in betriebswirtschaftlicher Sicht als Planungs- und Lenkungsinstrument und sind ein wichtiger Faktor zur Beurteilung und Steuerung von Auslandsgesellschaften. Dieser letztgenannte Punkt der Erfolgsbeurteilung ist auch Thema dieser Seminararbeit. Mit der Ausbreitung des Strukturierungsprinzips im Sinne einer Profit Center Konzeption und der Divisionalisierung von Unternehmen gewann die Verrechnungspreisproblematik zunehmend an Bedeutung (vgl. Kreuter 1997,1). Laut eines Presseberichts der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Ernst& Young sind „konzerninterne Verrechnungspreise mittlerweile für 85 % der multinational operierenden Unternehmen die wichtigste Steuerfrage“ (vgl. www.ey.com, 2002), was ebenfalls auf die steigende Brisanz dieses Themas hindeutet, und dies gilt nicht nur für den steuerlichen Bereich. Denn große internationale Konzerne mit zahlreichen Auslandsgesellschaften sind für den Vorstand schwer zu überschauen, so dass die Auslandsgesellschaften häufig nach ergebnisverantwortlichen Breichen organisiert werden (vgl. Kellers/Ordelheide 1984, 103). Leistungen zwischen den Unternehmensbereichen müssen bewertet, Erfolge gemessen, versteuert und den einzelnen Leistungseinheiten zugerechnet werden. Die Gewinnverantwortung der Profit-Center führt zu einer stärkeren Beachtung der Erfolgsermittlungsfunktion von Verrechnungspreisen (vgl. Kreuter 1997; 44 und Pausenberger 1992, 777) und der Möglichkeit Auslandsgesellschaften zu beurteilen. Steuerliche, rechtliche und betriebswirtschaftliche Problemfelder entstehen dadurch im Hinblick auf die richtige Bestimmung der Verrechnungspreise, der einheitlichen und korrekten Gewinnermittlung und somit auch der Erfolgsbeurteilung von Auslandsgesellschaften. [...]