Das Buch beschreibt die Notwendigkeit einer zunehmenden Unterstützung nationaler Justizsysteme bei der Aufarbeitung schwerster Menschenrechtsverletzungen. Die Forschungsergebnisse basieren auf drei ausführlichen Analysen von Fallbeispielen, in denen drei aktuell von den Vereinten Nationen gegründete Strafgerichte untersucht wurden. Obwohl bereits zahlreiche Arbeiten zum materiellen Völkerstrafrecht geschrieben wurden, fehlen bisher Untersuchungen zur Effektivität der Institutionen, die dieses Recht umzusetzen haben. Die Arbeit geht daher erstmals der Frage nach, wie bestimmte Strafgerichte strukturiert sein müssen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Da zahlreiche Konfliktherde auf der Welt brodeln, in deren Verlauf schwerste Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung begangen werden, ist die Frage, wie die internationale Gemeinschaft effektiv in einer Post-Konflikt-Situation auf diese Verbrechen reagieren sollte, von größter Dringlichkeit. Deutschland steht hier angesichts seiner Geschichte in einer besonderen Verantwortung.