Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Romanistik), Veranstaltung: Alterität und Interkulturalität - ausgewählte Romane von Juan Goytisolo, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie in seinen Werken La reivindicación del Conde Don Julian, Paisajes después de la batalla und Makbara spielt Goytisolo in seinem Roman Las virtudes del pájaro solitário mit der Struktur des Palimpsests. Während er in Paisajes después de la batalla unterschiedlichste Textarten - Briefe, Reklame, Anzeigen etc. - miteinander kombiniert, verschmilzt er in seinem 1988 erschienenen Roman Texte und Ideen unterschiedlicher Autoren, deren Fixpunkt die Auseinandersetzung mit christlicher und islamischer Mystik darstellt. Der Roman ist folglich ohne die Kenntnis einer Vielzahl anderer Werke nicht zu verstehen. Mit Las virtudes del pájaro solitario habe Goytisolo "ein Werk geschaffen, dem ohne die Hinzunahme seiner nährenden Textwurzeln die wesentliche Sinnschicht fehlt." stellt Frederike Heitsch im Rahmen ihrer Analyse Imagologie des Islam in der neueren und neuesten spanischen Literatur fest. Der Reiz und das Geheimnis des Werkes beruhen vielmehr aus dem Netz an Subtexten und Intertexten, die auf spielerisch-assoziative Weise miteinander kombiniert werden, bis sie sich zu einem feinen, nahezu unauflösbaren Gewebe verdichten, von dem der Autor selbst sagt: "Enfrentando al lenguaje sufi, al de San Juan y al del Pájaro pienso honestamente que la tarea de buscar sus raíces es, como dijo no se quien, otra manera de andarse por las ramas. Se puede glosar Don Julian como se puede glosar su modelo Las Soledades de Don Luis de Góngora. Pero no creo que con el Cántico espiritual ni su modesta secuela ello sea totalmente posible." In den Reconocimientos am Ende des Romans gibt Goytisolo selbst Hinweise auf seine Inspirationsquellen. Er nennt einen Kanon von Werken, auf die der sich im Roman auf unterschiedlichen Textebenen bezieht und gibt seinem Leser somit Anhaltspunkte auf dem Weg durch das von ihm geschaffene Labyrinth aus intertextuellen Bezügen. Die vorliegende Arbeit macht es sich zur Aufgabe, aus der Vielzahl der Bezüge, die Einflüsse San Juan de la Cruz und der islamischen Mystiker herauszufiltern und ihrer Bedeutung für den Roman näher zu kommen. Dabei ergeben sich Schnittstellen zwischen beiden Inspirationsquellen, die einen gewissen roten Faden durch den Text erkennen lassen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.