Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Der in dieser Arbeit behandelte Text ist ein Kapitel aus dem "Dialogus Magnus Visionum Atque Miraculorum" des Caesarius von Heisterbach (geb. ca. 1180, gest. nach 1240). In dieser Novellensammlung, die etwa 1220 entstanden ist, hat der Zisterziensermönch Wunder, von denen er erfahren oder die er selbst erlebt hat, zusammengestellt. In Form des Dialogs zwischen einem Mönch, der wohl Caesarius selbst ist, und einem Novizen - wobei der Dialog allerdings nicht im Vordergrund steht und gelinde gesagt ein wenig trocken ausfällt, da beide Dialogpartner sämtlicher Charakterzüge und Persönlichkeitsmerkmale abgängig gezeichnet sind - findet sich hier eine Beschreibung der eigenen Ordens- und Klosterwelt als der "richtigen" Lebensordnung - im Gegensatz zu einer Welt, die mehr Schein als Sein und des Lugs und Trugs übervoll ist. Dämonische Angriffe wie auch himmlische Errettung hingegen finden sich in beiden Welten. Die Mirakelsammlung ist in zwei Hauptteile zu sechs "Büchern" aufgeteilt, die thematisch geordnet scheinen und vom Klostereintritt, von der Reue, der Beichte, der Versuchung, den Dämonen, der Einfalt, der Muttergottes, von Gesichten (heißt hier: Visionen), vom Leib und Blut Christi, von Wundern, Sterbenden und vom Lohn der Toten handeln. Bereits Caesarius¿ Zeitgenossen schöpften aus dem Inhalt dieses Buches. An dieser Stelle soll die 17. Wundergeschichte des fünften Buches untersucht werden. Die kleine Geschichte erzählt von einem Ritter, der mit dem Teufel würfelt. Der Ritter, Thiemo mit Namen, wird als spielsüchtig beschrieben, derart, dass er seine Würfel stets am Mann hat ebenso wie einen Beutel Geld, falls sich ihm die Gelegenheit bieten sollte, ein Spiel zu spielen. Ritter Thiemo wird hier als glücklicher Spieler dargestellt, der häufig gewinnt und dementsprechende Geldgewinne einstreicht. Betont wird aber auch, dass Gott derlei Spiele verabscheut, weil sie Begleiterscheinungen verursachen, die der Sünde zugeordnet werden müssen, z.B. Neid und Zorn. Damit jedermann klar ersichtlich wird, dass Gott das Würfelspiel verachtet, erlaubt dieser dem Teufel, mit dem Ritter zu spielen.
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