Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,5, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Autismus (von griechisch autós, "selbst") wurde erstmals 1911 von Eugen Beuler verwendet, der allerdings noch kein Krankheitsbild unter diesem Begriff verstand, sondern viel mehr ein spezielles Verhalten, welches durch eine "Loslösung von der Realität und einem Zurückziehen in eine private Scheinwelt" geprägt war. Für Beuler trat Autismus nur als "sekundäres Symptom" bei Schizophrenie auf und wurde somit noch nicht als eigenständiges Krankheitsbild erkannt. Erst 1943 stellte der Kinder- und Jugendpsychiater Leo Kanner fest, dass es sich bei Autismus um eine Entwicklungsstörung handelt, die sich bei Kindern durch Einschränkungen in den Bereichen der Wahrnehmung, der Entwicklung, der Sprache sowie der Interaktion und Kommunikation äußert und unabhängig von anderen psychischen Erkrankungen auftritt. Er beschrieb diese Form des Autismus als "early infantile autism". Zeitgleich und dennoch unabhängig von Kanner machte der Kinderarzt Hans Asperger dieselben Entdeckungen. Die Patienten von Asperger wiesen allerdings keinerlei Sprachbarrieren auf, sondern verfügten alle über eine gut entwickelte Sprache. Diese hoch funktionale Ausprägung von Autismus wird seitdem als Asperger-Syndrom bezeichnet. Trotz der Erkenntnis, dass Autismus eine bislang unerforschte aber schwerwiegende psychische Krankheit darstellt, konnten die Ärzte nur wenig konkrete Auskünfte geben. Meist wurde nur bei den verhaltensauffälligsten Patienten Autismus diagnostiziert. Erst in den letzten Jahrzehnten begann man intensiver im Bereich der Entwicklungsstörung zu forschen und machte somit Fortschritte bei der Diagnose und der Therapie.
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