Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Humanwissenschaften), Veranstaltung: Seminar der Arbeits- und Organisationspsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird unter Berücksichtigung von drei Studien untersucht, inwiefern Führungsstile als universell oder kulturspezifisch angesehen werden können. Dabei werden das "Full Range of Leadership" Model von Bass und Avolio und Hofstedes "Kulturdimensionen" berücksichtigt. Zwei Studien liefern Hinweise darauf, dass Führungsstile von Kultur beeinflusst werden und deren Ausführung über verschiedene Kulturen hinweg variiert. Die herangezogenen Studien vergleichen zum einen Deutschland mit den USA und Malaysia mit Australien anhand von Selbsteinschätzungen der Befragten. Dem entgegen fand die dritte Studie anhand von den Einschätzungen thailändischer Untergeordneter, dass die kulturellen Werte dieser keinen Einfluss auf den ausgeführten Führungsstil ihrer australischen Manager:innen zu haben schienen. Dies deutet daraufhin, dass Führungsstile universell sind. Führung ist eins der Kernkonstrukte der Organisationswissenschaften. Um das Erreichen von organisationalen Zielen zu gewährleisten, ist das Verständnis, was effektive Führung ausmacht und wodurch diese beeinflusst wird, von wichtiger Bedeutung. Dabei ist Kultur ein möglicher Faktor. Unter Führung wurde ursprünglich die inhärente Fähigkeit, andere zu beeinflussen, verstanden, indem man das Verhalten anderer Gruppenmitglieder lenkt. Mit der Zeit haben sich Theorien verschiedener Führungsstile entwickelt. Neben der Einflussnahme auf andere beinhalten diese auch andere zu motivieren und anderen zu ermöglichen, organisationale Ziele zu erreichen. Im Zuge der Globalisierung und der Expansion von Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus wird es zunehmend relevant, den kulturellen Einfluss auf Führungsstile zu verstehen, da dieser den Erfolg der Organisation mitbestimmt. Parallel zu dem Standpunkt, dass Führungsstile kulturspezifisch sind, gibt es die gegensätzliche Annahme, dass Führungstheorien universell sind und an kulturelle Gegebenheiten angepasst werden können. Aufgrund der Globalisierung, Digitalisierung und des freien Marktkapitalismus, womit verbesserte Kommunikations-, Transportationsmöglichkeiten, erhöhter globaler Handel und Austausch einhergehen, werden sich Kulturen immer ähnlicher.