Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Instiut für Soziologie), Veranstaltung: Seminar: „Vom Clan zur Virtual Community. Alte und neue Formen von Vergesellschaftung.“, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine der bedeutsamsten Entwicklungen der letzten Jahre ist wohl die der Computer und die enormen Möglichkeiten, die sich durch deren weltweite Vernetzung im Internet ergeben haben. Zu scheinbar jedem beliebigen Thema sind in diesem internationalen Netz in Sekunden Informationen aufrufbar und fremde Länder und Kulturen sind sich auf einmal sehr nah, eine Entwicklung, deren Ende noch nicht absehbar ist. Auch in dem Bereich der Interaktion haben sich neue Möglichkeiten ergeben. So entstand im Internet die Option, sich mit Menschen aus der ganzen Welt zu unterhalten, beispielsweise per E-Mail, aber auch quasi zeitgleich über das sogenannte Internet Relay Chat und neuerdings auch in den Räumen des Webchats. In der Folge der rasanten Ausbreitung der Nutzung des Internets in der Gesellschaft sind diese Chatrooms inzwischen von einer enormen Anzahl von Menschen bevölkert, die sich dort über alle denkbaren Themen unterhalten. Dieses Phänomen ist auch für Soziologen interessant, denn es wirft die Frage auf, ob und welche strukturellen und sozialen Merkmale diese Interaktionen in den Chaträumen haben und ob sie eventuell die Merkmale einer sozialen Gruppe ausweisen. Dieser Frage soll hier nachgegangen werden. Dazu wird einem ersten Abschnitt zunächst erläutert werden, welche Merkmale eine Gruppe überhaupt hat und welche ihrer Eigenschaften sie zu ihrem Bestehen benötigt und anwendet. Das kann angesichts des Umfanges der Arbeit nur überblicksartig geschehen. Dann sollen im weiteren einige grundsätzliche Eigenschaften der Kommunikation im Internet erläutert werden, diesem wird auch eine kurze Darstellung der Entwicklung und Gebrauch des Internets und der Chats beigefügt. Schließlich wird geprüft werden, ob und welche Eigenschaften der sozialen Gruppen sich in den Chats finden lassen und wie diese den dortigen speziellen Begebenheiten angepasst werden. So soll herausgefunden werden, ob es Verbindungen von Menschen mit den Eigenschaften sozialer Gruppen im Internet gibt. Der Bearbeitung dieses Themas liegen im besonderen Maße die Arbeiten von Thiedeke und Neidhardt zugrunde. Ebenfalls sehr einflußreich war die Erörterung von Reid.