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Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Didaktik der Geschichte), Veranstaltung: Karl der Große, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 80er Jahren des 8. Jahrhunderts begann die karolingische Reform unter Karl dem Großen und setzte sich bis ins späte 9. Jahrhundert fort. Die übrigen Völker waren den Franken auf dem geistig-kulturellen Gebiet überlegen, weshalb die Franken vielfach als Barbaren galten. Noch um 787 lächelte der Papst über sie.1 Im Frankenreich waren Bildung…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Didaktik der Geschichte), Veranstaltung: Karl der Große, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 80er Jahren des 8. Jahrhunderts begann die karolingische Reform unter Karl dem Großen und setzte sich bis ins späte 9. Jahrhundert fort. Die übrigen Völker waren den Franken auf dem geistig-kulturellen Gebiet überlegen, weshalb die Franken vielfach als Barbaren galten. Noch um 787 lächelte der Papst über sie.1 Im Frankenreich waren Bildung und Wissenschaft nahezu verschwunden. Außerdem mangelte es überall an Priestern, Kirchen und Büchern, es fehlte folglich an allem, was ein christliches Reich ausgezeichnet hätte. Indem Karl seine Herrschaft mit theokratischen Elementen anreicherte, fühlte er sich auch für das Seelenheil und die Sittlichkeit der ihm anvertrauten Völker verantwortlich. „Rechtes Denken, Handeln und Glauben waren aber ohne ein Minimum an Wissen nicht erreichbar.“2 Karl verspürte das Verlangen, die Diskrepanz, die die fränkische Welt von den Gebräuchen Roms und Pavias bzw. von der Gelehrsamkeit der Iren und Angelsachsen trennte, aufzuheben.3 Da es im Frankenreich keine herausragenden Gelehrten gab, importierte er die Gelehrsamkeit, die er brauchte, aus aller Welt. Karl wurde bewusst, dass er kein Imperium beherrschen konnte, das nur auf Gewalt, Krieg und Eroberung gegründet ist. Er plante eine innere Erneuerung und Ordnung des christlichen Reiches nach dem Vorbild der Kirche. Ab 789 erließ Karl eine Vielzahl von legislatorischen Maßnahmen.4 Auch die gesamte geistige Kultur wurde erneuert: Handschriften, Gebetstexte, Theologie, Recht, Liturgie, Sprache, Schrift – alles sollte korrekt sein. Im Folgenden soll untersucht werden, inwieweit die Prinzipien der karolingischen Reform in der Reform der Schrift umgesetzt wurden. Dabei sollen zunächst die grundlegenden Prinzipien der karolingischen Reform anhand der Admonitio generalis und der Epistola de litteris colendis erläutert werden. Anschließend wird die Schriftreform in ihren Grundzügen dargestellt. In einem Fazit wird versucht die eingangs gestellte Frage, inwieweit die Prinzipien der karolingischen Reform in der Schriftreform umgesetzt wurden, zu beantworten.