Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur 1), Veranstaltung: Semantik/ Pragmatik, Sprache: Deutsch, Abstract: Verbale Ironie ist ein gängiges Element der Alltagssprache und dem Großteil der Menschen ein Begriff. Der allgemeine Konsens außerhalb der Wissenschaft ist, dass eine ironische Aussage das Gegenteil davon meint, was der eigentliche propositionale Gehalt der Aussage ist. Pragmatisch gesehen ist verbale Ironie also eine Form des nicht-wörtlichen Sprechens. Die zentralen Problemstellungen für die Pragmatik sind zum einen die Frage nach der Definition von Ironie sowie die Prozesse der Konzeption und Rezeption von ironischen Äußerungen. Drei besonders prägende Theorien, die diese Fragen erstmalig zu begründen zu versuchten, sollen in dieser Arbeit vorgestellt werden. Paul Grice vertritt einen klassischen Ansatz und sieht die Ironie als gemeintes Gegenteil, das durch das Verletzen der Konversationsmaximen und durch konversationelle Implikaturen hervorgerufen wird. Wilson & Sperber bauen ihre Theorie zwar auf den von Grice etablierten Grundlagen auf, sahen ihre Konzeption von Ironie als Echo jedoch als eine wesentlich zielführendere Theorie an, da sie behaupten, Fragen zu beantworten, die zuvor bei Grice offen geblieben waren. Die Theorie von Clark & Gerrig hingegen definiert Ironie als eine Art „Pretence“, also „Vortäuschung“, und stellt eine konkurrierende Ansicht zur Echo-Theorie dar, obwohl die beiden ebenso viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Auf die Erklärung der wesentlichen Merkmale der jeweiligen Theorien wird ein Überblick über die Vorteile des jeweiligen Ansatzes sowie eine Sammlung der gängigsten Aspekte der Kritik folgen.