Irritation of Life ist ein Buch über die politische Kraft des Gefühlskinos. Loren und Metelmann deuten die preisgekrönten Filme von Haneke, Lynch und von Trier als Experimente, in denen sich Melodrama und Irritation treffen - Melodrama als Sigle für emotionale Überwältigung, Irritation als Verfahren der Avantgarden. Zusammen gebracht ergeben sie eine spezifische Ästhetik, die die Wahrnehmung der Zuschauer verändert: Man kann sich nicht nicht verhalten zu den Bildern der drei Autorenfilmer. Das Buch führt zunächst die zentralen theoretischen Begriffe ein und entwickelt daraus im Anschluss an Elsaesser/Hagener ein allgemeines Modell der Filmanalyse, das die Affektordnung des Films historisch und systematisch erschliesst (Film- und Wahrnehmungsgeschichte, Genre, Stil). Den Hauptteil bilden drei ausführlichen Lektüren, die das Filmwerk von Haneke, Lynch und von Trier erläutern. Die reich bebilderte Studie mündet in Überlegungen zum Verhältnis von Kunst und Gesellschaft: Der politische Film heute verbindet gefühlsethische Aufrüttelung mit Selbstreflexion und geht so über die Wiederholung von Rezeptionsmustern hinaus in Richtung Neukartografierung der Wahrnehmung. Er ist nicht Imitation of Life, sondern Irritation of Life
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