Nie zuvor hatte sie ein Dach reparieren müssen, aber diese Tatsache reihte sich ein in die lange Reihe von Dingen, die sie nie zuvor getan hatte. Seit mehr als einem Jahr jedoch fand sie sich immer wieder in der Situation, das Unmögliche zu meistern. Denn genausolange war sie Besitzerin von Spensers Lodge, einem etwas in die Jahre gekommenen Hotel am Hafen von Clydesdale an der irischen Ostküste. Ihr Vater hatte dieses Hotel mitsamt einem großzügigen Grundstück und einer ausgedehnten Hafeneinfahrt geerbt. Dann hatte er alles Geld, das er besaß und auftreiben konnte, hineingesteckt und war dann überraschend gestorben. Sophies erster Gedanke war damals gewesen, dieses unerwünschte Erbe so schnell wie möglich zu verkaufen. Auch ihre eigenen Ersparnisse steckten schon darin, und die bildhübsche rothaarige Werbegrafikerin hatte nie vorgehabt, den Beruf zu wechseln. Doch obwohl allein das Grundstück viel Geld wert war, hatte sich bislang kein Käufer gefunden. Das mochte mit daran liegen, daß es in Spensers Lodge spukte - zumindest behaupteten das die Bewohner von Clydesdale. Sophie selbst hatte nie etwas mit einem Geist zu tun gehabt. Gideon Spenser war ein Pirat gewesen und hatte vor mehr als 300 Jahren gelebt, aber noch immer ging sein ruheloser Geist um. So zumindest erzählten die Leute, und es war schon schwierig gewesen, jemanden zu finden, der ihr zur Hand ging, bis sie an Francis O'Donnell geraten war, dem das Gerede nichts auszumachen schien. Sophie glaubte nicht an Geister.
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