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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Fontane und der Bürgerliche Realismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus dem Tagebuch Theodor Fontanes geht hervor, dass der Roman „Irrungen, Wirrungen“ eigentlich unter der gattungsspezifischen Bezeichnung „Novelle“ hätte erscheinen sollen. Das Werk wurde trotzdem 1898 als Roman veröffentlicht. Die Frage, warum diese Änderung vorgenommen wurde, drängt sich auf. Sei die Umbenennung von Fontane durchgeführt worden oder von…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Fontane und der Bürgerliche Realismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus dem Tagebuch Theodor Fontanes geht hervor, dass der Roman „Irrungen, Wirrungen“ eigentlich unter der gattungsspezifischen Bezeichnung „Novelle“ hätte erscheinen sollen. Das Werk wurde trotzdem 1898 als Roman veröffentlicht. Die Frage, warum diese Änderung vorgenommen wurde, drängt sich auf. Sei die Umbenennung von Fontane durchgeführt worden oder von einem Außenstehenden, ist außer Acht zu lassen. Relevanter ist die Frage, warum Fontane ursprünglich seinen Text als Novelle bezeichnet hat. „Eine Novelle […] kennzeichnet „das Kleinere“ (gegenüber der Tragödie) […]“ , so charakterisiert Fontane die Gattung. Die Gegenüberstellung von Novelle mit Tragödie suggeriert eindeutig eine negative Charakterisierung, indem der Schriftsteller mit dem Komparativ „Kleinere“ die Novelle unter die Tragödie einordnet. Die Aussage bleibt aber ohne literarische Grundlage wage, insofern der Sinn des Vergleichs noch undeutlich bleibt. Meinte Fontane mit dem Kleineren die Länge einer Novelle? Dies lässt sich schwer nachvollziehen. Vergleicht Fontane den Inhalt einer Novelle mit dem einer Tragödie, wo Novelle als Kurzfassung einer Tragödie zu verstehen ist? Oder bewertet Fontane die Novelle als eine niedrigere Gattung als die Tragödie, welche ja von den Literaten über Jahrhunderte als das literarische Vorbild gefeiert wurde? In Fontanes Erzählungen spielt das erste Kapitel immer eine bedeutende Rolle, indem es durch eine komplexe Symbolstruktur einen Spiegel für die Bedeutung der jeweiligen Werke darstellt. Diese Struktur ist auch im ersten Kapitel von „Irrungen, Wirrungen“ zu erkennen. Die Analyse dieses Kapitels hebt eindeutige Bausteine einer Tragödie hervor und lässt sich deshalb wie eine Exposition bearbeiten. Die Metapher der Tragödie ist zwar im ersten Kapitel stark vertreten, aber rechtfertigt trotzdem nicht die Bezeichnung Novelle für „Irrungen, Wirrungen“. Von der Gesamtstruktur her gesehen, unterscheidet sich dieses Werk nicht von den Romanen, die Fontane geschrieben hat. Es ist daher schwer „Irrungen, Wirrungen“ weder als Novelle, noch als Roman einzuordnen. Relevant dagegen bleibt, wie in jedem Roman Fontanes, die Bearbeitung der Struktur des Textanfangs, weil diese Vorrausdeutungen, Vorwegnahmen, Schlüssel, für die Lektüre enthält.