Vor mehr als zwanzig Jahren beschrieb Candace Bushnell in ›Sex and the City‹ die seltsamen Paarungsrituale der New Yorker. Damit veränderte sie die Popkultur und das Dating. Nun liefert sie mit ihrem neuen autobiografischen Buch einen ungeschönten Blick auf die Höhepunkte und Abgründe des Datings jenseits der 50. Candace’ psychologisch genaue Beobachtungen sind mal komisch, dann wieder berührend, etwa wenn sie den »Irrsinn der Lebensmitte« beschreibt, die Isolation nach der Scheidung oder den Schmerz der Erkenntnis, dass selbst die Schönsten unter uns irgendwann unsichtbar werden. Die Krisen werden mit einem kühlen Glas Rosé in der Hand und guten Freundinnen in der Bar oder am Telefon durchgestanden. So zeichnet Candace Bushnell ein humorvolles und ehrliches Bild von der heutigen Beziehungslandschaft und den Spezies, die sie bevölkern.
Zunächst befürchtete Rezensentin Sarah Pines, dass Candace Bushnell bei ihrem Buch über erfolgreiche New Yorker Großstädterinnen um die fünfzig in Klischees versinke: Am Anfang hadern die gealterten Freundinnen ihr zufolge mit ihrem veränderten Aussehen und beklagen sich über die gleichaltrigen Männer, die sich ausschließlich nach jugendlicher Schönheit sehnen. Doch dann wird die Geschichte laut Pines zu einer ungewöhnlichen "Feier des Alterns": Die Protagonistinnen sind viel wagemutiger und offener, als sie es in ihren Zwanzigern hätten sein können, denn schließlich jagen sie jetzt nicht mehr einem großen Lebensplan hinterher, sondern sehen viele Wege zum Happy End, erzählt die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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