Unter den ägyptischen Gottheiten gilt Isis wohl als die berühmteste, da sich ihr Kult weit über die Grenzen ihres Stammlandes hinaus ausbreitete, Griechen und Römer nachhaltig beeinflusste und damit auch die spätere abendländische Kultur immer wieder inspirierte. Die zweibändige Untersuchung beschäftigt sich mit der Entwicklung der Göttin Isis im griechisch-römischen Ägypten und der gleichzeitigen Verbreitung ihres Kultes im westlichen Mittelmeerraum. Der erste Teil bietet erstmals eine Aufarbeitung der zahlreichen Textquellen zu Isis aus dem griechisch-römischen Ägypten. Dabei analysiert Svenja Nagel die Entwicklung des Konzeptes der Göttin in ihrem Ursprungsland, das zu dieser Zeit bereits durch die makedonische und römische Fremdherrschaft und die damit einhergehenden kulturellen Einflüsse geprägt war. Im Fokus des zweiten Teils steht die Frage nach der Bedeutung des innerägyptischen Befundes für die Adaption des Isiskultes im westlichen Mittelmeerraum: Wie lassen sich Form und Ausstattung der Heiligtümer, private und offizielle Weihungen, Ikonografie und literarisch-diskursive Beschreibungen außerhalb Ägyptens im Hinblick auf die zeitgenössischen Zeugnisse aus dem Ursprungsland bewerten? Wie wurden das Konzept und der Kult der ägyptischen Gottheiten durch die Überlagerung verschiedener Traditionen an einzelnen Orten gestaltet? Anhand von Fallstudien zu den Regionen Nordafrika, Zentralitalien und Germanien sowie einer abschließenden Betrachtung der Isis-Literatur des 2. Jahrhunderts n.Chr. wird die Entwicklung und Bedeutung des Isiskultes in der Römischen Kaiserzeit nachgezeichnet, ohne die ägyptischen Wurzeln aus dem Blick zu verlieren.
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