Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Süden Thailands bestehen seit Jahrzehnten Spannungen zwischen der dort lebenden Bevölkerung und der thailändischen Zentralregierung. Separatistische Gruppen erstreben mit unterschiedlichsten Mitteln eine Abspaltung vom thailändischen Staat und schrecken dabei auch vor Gewalt nicht zurück. Die betroffene Bevölkerungsgruppe in Südthailand ist muslimisch geprägt, weshalb in diesem Zusammenhang oft von islamischem Widerstand die Rede ist. In Thailand stellen Muslime rund 5,5 % der Bevölkerung, das sind ca. 2,5 Millionen Menschen. Eine halbe Millionen Muslime leben integriert im Großraum Bangkok. Sie kommen aus aller Welt, leben assimiliert in großen Städten in Nord- oder Zentralthailand und werden als die Gruppe der "ThaiMuslime" bezeichnet. Den weitaus größeren Teil der Muslime in Thailand stellen allerdings die sogenannten "Malaien-Muslime" dar, die in Südthailand im Gebiet des ehemaligen Sultanats Patani leben. In dieser Arbeit wird darauf eingegangen, wie die Separationsbestrebungen dieser Region und ihr Spannungsverhältnis zur Zentralregierung entstanden sind. Dazu wird der historische Hintergrund der Bevölkerungsgruppe zurückverfolgt, ihre Situation unter den verschiedenen thailändischen Regierungen analysiert und auf den bewaffneten Widerstand eingegangen. Im Gegensatz zu anderen Muslimen in Thailand sind die Malaien-Muslime nicht im Laufe der Jahre nach Thailand eingewandert, sondern lebten schon Jahrhunderte lang in dieser Region unter verschiedenen Herrschaften. Sie unterscheiden sich jedoch nicht nur aufgrund ihrer Religion von der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit sondern sind ethnisch kulturell malaiischer Abstammung. Doch auch die Religion spielt eine nicht unbedeutende Rolle in den Autonomiebestrebungen der Bevölkerungsgruppe. Denn Religion war schon immer ein wichtiger Antrieb für separatistische Bestrebungen und in muslimischen Gebieten oft sogar Hauptbestandteil. Dies ist drauf zurückzuführen, dass der Islam und der Nationalismus sich durch das Ablehnen fremder Gesetze gegenseitig bekräftigen und der Islam Politik und Religion nicht trennt. So hat er also Einfluss auf alle Bereiche und Aktivitäten. Um die aktuellen separatistischen Vorgänge problemlos nachvollziehen zu können wird außerdem dargestellt, wie sich der islamische Widerstand organisiert und einige Lösungsansätze für den Konflikt werden erläutert.
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