Eine Reise zu sich selbst
„Nur darum geht es: sich im Leben für etwas begeistern, dem eigenen Leben >Leben den nötigsten Utensilien (vor allem Wasser) dabei und kein Geld. Seine Erlebnisse hat er in diesem
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„Nur darum geht es: sich im Leben für etwas begeistern, dem eigenen Leben >Leben < einhauchen“ (Seite 177)
Sieben Wochen lang (von Februar bis April 2014) ist Christian Seebauer durch Israel gewandert, um einer Depression zu entkommen. Er hatte nur einen Rucksack mit den nötigsten Utensilien (vor allem Wasser) dabei und kein Geld. Seine Erlebnisse hat er in diesem Buch festgehalten. Er nimmt den Leser mit in ein Land, das ganz anders ist, als man es sich als Nachrichtenverfolger vorstellt.
Das Cover zeigt zwar eine Marslandschaft, aber zu Beginn führt uns der Autor durch – dank neu aufgeforsteter Wälder – fruchtbare Gegenden. Selbst die Wüste beschreibt er mit einer Begeisterung, die den Leser an Gottes Wunder heranführt. Anders als „normale“ Touristen besucht er nicht die Sehenswürdigkeiten des Landes, sondern nimmt Kontakt zu den Menschen auf. Dabei erlebt er von fast allen Seiten eine unvorstellbare Hilfsbereitschaft.
Auf Seite 109 schreibt Seebauer: „Ich sehe das Land und ich sehe die Herzen“. Wir Leser erfahren, wie der hungrige Wanderer unmittelbar Gottes Gegenwart spürt. Immer wieder hat man das Gefühl, dass Christians Gebete erhört werden, wenn er nicht nur einmal an den Rand seiner Kräfte gerät.
Erst nach vier Wochen hat er das Bedürfnis nach einem Begleiter, den er übers Internet findet. Bis dahin hat er seine Etappen allein zurückgelegt. „Es ist wichtig, dass du dir selbst nahe kommst. Nur wenn du dich selbst gefunden hast, kannst du anderen Menschen deine Kraft und deine Hilfe geben“ (Seite 202)
Für ihn bedeutete das Gehen des Weges immer wieder loslassen. Loslassen von Menschen, die einem nahe kommen, loslassen von Gedanken, von schönen Anblicken, „um wieder völlig offen zu sein, für den nächsten schönen Moment“ (Seite 75)
Es sind wahrlich atemberaubende Momente, die Seebauer in seinem Buch beschreibt. Einige davon hat er im Bilderteil eingearbeitet. Und am Ende des Buches gibt es eine Übersichtskarte des über 1000 Kilometer langen Weges, sowie eine Zusammenstellung der einzelnen Etappen, so dass derjenige, der sich selbst auf den Weg machen will, Anregungen dafür holen kann. Doch auch für diejenigen, die nur von diesem Weg träumen wollen, lohnt sich die Lektüre.
Ich vergebe begeisterte fünf Sterne.