Für Israel sind die vom Iran unterstützten Milizen eine seit Jahrzehnten wachsende Bedrohung. In der Abschreckungs- und Verteidigungslogik der Islamischen Republik bleibt der Aufbau von militärischen Fähigkeiten im Ausland jedoch unverzichtbar. Besonders Syrien steht im Fokus der seit 2011 intensivierten Bemühungen. Auch die umfangreichen Angriffe durch Jerusalem konnten diese Politik bislang nicht vereiteln. Welche Implikationen sich hieraus für Israel ergeben, untersucht die Monographie aus Sicht des Neorealismus. Im Fokus stehen dabei die Sicherheitsstrategie, die außenpolitischen Beziehungen sowie die militärische Fähigkeitsentwicklung und Operationsführung des jüdischen Staates. Der Autor geht auch auf die aktuelle Lage nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ein.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Franca Wittenbrink zufolge kann man aus diesem Buch viel lernen über das Verhältnis zwischen dem Iran und Israel. Nicolas Wolbrandt beschäftigt sich in seinem aus der Perspektive der neorealistischen Theorie der Politikwissenschaft geschriebenen Band insbesondere mit der Frage, lernen wir, warum Iran so viel Einfluss auf Syrien nimmt. So stellt Wolbrandt laut Wittenbrink dar, dass der Iran im Libanon die von Syrien ebenfalls geförderte Hizbullah unterstütze, da das Land militärisch vergleichsweise schwach ist, über keine brauchbaren Sicherheitsgarantien verfüge und einer direkten militärischen Konfrontation mit Israel nicht gewachsen wäre. Weitere Themen, die in dem Buch der Rezensentin zufolge verhandelt werden, betreffen die Teilautonomie der Hizbullah, die nicht in jeder Hinsicht direkt von Teheran gesteuert wird, sowie der wachsende Einfluss Irans auf Syrien in anderer, unter anderem wirtschaftlicher Hinsicht. Insgesamt ein Buch, dessen Relevanz seit dem Erscheinen durch den aktuellen militärischen Konflikt zwischen Israel und dem Libanon bereits bestätigt wurde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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