Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Fachhochschule Stralsund, Sprache: Deutsch, Abstract: Brasilien, die größte Volkswirtschaft von Lateinamerika, gilt mit seinen über 198 Millionen Einwohnern als wichtigstes Zugpferd für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung von Südamerika. Der fruchtbare Boden, die reichhaltigen Vorkommen an Bodenschätzen und eine gelungene Reform des politischen Systems bilden eine geeignete Grundlage, die positive wirtschaftliche Entwicklung zu manifestieren. Brasilien ist einer der vier aufstrebenden „BRIC Staaten“ (Brasilien, Russland, Indien und China), welchen in dem Bericht „Dreaming to the Path 2050“ von der Investment Bank Goldman Sachs eine glorreiche Zukunft bescheinigt wird. Laut diesem Bericht werden diese Staaten bis zum Jahr 2050 die derzeit führenden westlichen Industrie-nationen der G7 in punkto ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit überholen. Besonders die Produktion von Bioethanol erlebt in Brasilien einen sprunghaften Aufschwung. Das Land hat bei der Produktion von Ethanol aus Zuckerrohr jahrzehntelange Erfahrungen und bietet für eine Produktion außerordentlich günstige natürliche Voraussetzungen. Durch diesen Zustand gedenkt das Land, seine führende Rolle als Produzent zu stärken und eine Stellung als potentieller Weltmarktführer anzustreben. Als Ziel sieht man die Verringerung der Rohölabhängigkeit und die wirtschaftliche Belebung der ländlichen Regionen. Da die Europäische Union mit der EU-Energierichtlinie (2003/30/EG) die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine Beimischungspflicht zu dem normalen Kraftstoff verankert hat, wurde auch für die brasilianischen Ethanolproduzenten ein gigantischer Absatzmarkt geschaffen. Aktuell ist ein energisches Wirken der Lobbyisten von der Erdölindustrie und von europäischen Biokraftstoffproduzenten zu beobachten, was dem ungehinderten Ausweiten des brasilianischen Ethanolexports noch entgegenwirkt.