Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1.0, Philipps-Universität Marburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Gewalt und soziale (Un-)Ordnung im 21. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Cybermobbing und untersucht, inwiefern es sich hierbei um eine Form von virtueller Gewalt handelt. Es soll aufgezeigt werden, welche Gruppendynamiken sich verorten lassen, inwiefern sich hieraus eventuelle soziale Zwänge ergeben und welchen Einfluss diese auf einzelne Individuen haben. Als theoretische Basis dient Randall Collins noch relativ junge mikrosoziologische Theorie über die Dynamik der Gewalt, welche im deutschsprachigen Raum erst vor wenigen Jahren veröffentlicht wurde. Bei der Entstehung von Gewalt sind nach Collins die Interaktionen und Prozesse zwischen Individuen entscheidend. Um Gewalt anwenden zu können, müssen die Täter_innen ihre eigene Angst überwinden. Dies gelingt beispielsweise, indem Opfer ausgewählt werden, die Schwäche zeigen. Solche Schwächen können zum Beispiel aufgrund einer geringeren sozialen Stellung, schlechterer finanzieller Ressourcen oder auch eines nicht regelkonformen Aussehens auffällig werden. Hierdurch entsteht für Täter_innen die Möglichkeit einer Machtposition, aus welcher hinaus Ängste überwunden werden können. Wird diese Machtposition mittels Social Media ausgenutzt, spricht man von Cybermobbing oder Cyberbullying. Vor dem Hintergrund dieser ersten Annahmen ergibt sich die Frage: Inwieweit ist das Phänomen Cybermobbing nach Randall Collins als eine Form der Gewalt zu bezeichnen?
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