Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (evangelisch-theologische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der Hausarbeit soll eine Analyse und Kritik von Swinburnes Theodizee sein, bei der es darum geht die Argumentation vorzustellen und mögliche Schwächen zu finden. Die Welt und ihre Geschichte ist voller Leid. Aktuell, angesichts der Flüchtlinge und dem nicht enden wollenden Sterben Unschuldiger, ist es uns eventuell bewusster als zu anderen Zeiten. Bei jeder großen Katastrophe wie dem elften September, einem Tsunami, Erdbeben oder Krieg wird die Stimme der Anklage gegen Gott laut. Wird sie bei einzelnen Schicksalen selbst vor Gott getragen, so wird Gott bei solch großen Katastrophen öffentlich angeklagt. Wie kann es sein, dass Gott allmächtig ist, allwissend und allgütig und es dennoch so viel unbeschreibliches Leid in der Welt gibt? Wieso hat Gott die Welt in ihren Strukturen so leidvoll erschaffen, aber vor allem warum greift er nicht ein? Warum hilft Gott den Opfern im Leid nicht oder wieso verhindert er ein Erdbeben nicht? Er ist allwissend und weiß, dass es kommt und allmächtig und muss es demnach verhindern können. Liebt er den Menschen nicht? Ist er nicht allgütig? Oder, was viel näher liegt, er existiert nicht. Es gibt keinerlei Beweis für die Existenz Gottes, die Welt lässt sich durch die Evolution und die Wissenschaft ohne ihn erklären. Das ist auch der Grund dafür, dass das Leid vielfach als Beweis gegen die Existenz Gottes verwendet wird. Doch das Leid und Gott müssen sich nicht widersprechen, wenn man eine Theodizee entwickeln kann, also eine Erklärung dafür, wieso Gott Leid zulässt. Eine Theodizee stellt keinen Gottesbeweis dar, sondern soll den Glauben an Gott rechtfertigen. Es gibt seit jeher Versuche eine überzeugende Theodizee zu entwickeln, daher möchte ich in meiner Hausarbeit einige klassische Lösungsversuche in Grundzügen darstellen und mich hauptsächlich auf die von Richard Swinburne entwickelte Theodizee konzentrieren. Swinburne gehört zu den Vertretern der free-will-defense, also der Verteidigung des freien Willens als Rechtfertigung für die vom Menschen verursachten Leiden. Aktuell ist die freie Willens Theodizee wohl eine der meist vertretensten und überzeugendsten Ansatzpunkte und Swinburne gehört zu den bekanntesten ihrer Vertreter.
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