Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1.0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Sprachphilosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sprachphilosophie beschäftigt sich mit dem Untersuchen und Auffinden von Thesen zu Ursprung, Wesen und Funktion der Sprache. Im Sinne dieser Aufgaben wende ich mich in meiner Hausarbeit dem Phänomen der Metapher zu. Als Primärtexte habe ich einerseits das Werk „Leben in Metaphern“ von Johnson und Lakoff gewählt, andererseits von Friedrich Nietzsche den Text „Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn“. Beide Texte formulieren grundsätzlich die Theorie, dass Metaphern nicht nur als ornamentale und rhetorische Figuren genutzt werden, sondern im Denken und Handeln des Menschen eine konzeptuelle Rolle einnehmen. Ich habe beide Theorien analysiert und miteinander hinsichtlich der Kriterien Subjektivität, Objektivität und Perspektivismus verglichen. Das Ziel meiner Untersuchung war darzustellen, inwieweit sich beide Theorien gleichen und Unterschiede herauszuarbeiten. Nach der allgemeinen Definition des Begriffes der Metapher und ihrer geschichtlichen Einbettung werden im Kapitel 2.2 verschiedene Typologisierungsmodelle beschrieben, um darzustellen, wie vielfältig, mittels unterschiedlicher Kriterien, die Metapher eingeordnet werden kann. Die Theorie der konzeptionellen Metapher wird im Kapitel 3 auf ihre Haltbarkeit geprüft. Das geschieht unter Berücksichtigung der Metaphern-Typen bei Lakoff und Johnson. Weiterführend wird geklärt, wie Lakoff und Johnson sich die Grundlagen der menschlichen Konzeption vorstellen. Im Kapitel 3.3 analysiere ich den Wahrheitsbegriff, welcher der Theorie „Leben in Metaphern“ zugrunde liegt. Im Kapitel 4 wird die Anthropomorphismus-Theorie von Nietzsche vorgestellt und als konsequentere Einordnung der Metapher in den menschlichen Sprachgebrauch interpretiert. Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, dass Lakoff und Johnson, so sie ihre Theorie konsequenter fortführten, mit der nietzscheanischen Anthropomorphismus-Theorie übereinstimmten und ihr Konzept eines „Mythos der Erfahrung“ (Leben in Metaphern S. 263) nichts anderes meint, als die Perspektivismus-Theorie bei Friedrich Nietzsche.