Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Veranstaltung: Probleme der europäischen Integration, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits kurze Zeit nach dem Ende des Kalten Krieges begann die EU ein ehrgeiziges Projekt zu planen - die Osterweiterung. Im Zuge der Debatte um die Integration wirtschaftlich schwacher und bis vor kurzem totalitärer Länder meldete immer wieder ein Land Ansprüche an, das sich schon seit Jahrzehnten berechtigt zur Mitgliedschaft fühlt: die Türkei. Am achten März 2001 trat nach langem Ringen die offizielle Beitrittspartnerschaft der EU mit der Türkei in Kraft, mittels der das Land am Bosporus an die EU heran geführt werden soll. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Chancen der Türkei auf eine vollwertige Mitglied-schaft in der Europäischen Union kritisch zu beleuchten. Welche Vorteile zögen beide Vertragspartner daraus? Wird die Türkei in der Lage sein, diverse Kriterien in näherer Zeit oder irgendwann zu erfüllen? Und wird von der EU eine Mitgliedschaft des muslimischen Landes überhaupt ernsthaft in Erwägung gezogen oder gewünscht? Um diese Fragen zu beantworten, möchte ich am Beginn meiner Arbeit auf Intensität und Charakter der bisherigen Beziehungen zwischen Türkei und EU eingehen. Anschließend sollen die jeweiligen Vor- und Nachteile eines EU-Beitritts für beide Partner beleuchtet werden, bevor die spezifischen ökonomischen, vor allem aber politischen und auch verwaltungs- und rechtstechnischen Probleme der Türkei aufgezeigt werden, die einem Beitritt im Moment entgegenstehen und denen das Kandidatenland mit diversen Initiativen zu begegnen versucht. Nach einer Beschreibung von Hilfsmaßnahmen der EU soll abschließend versucht werden, auf Basis der bis dahin erarbeiteten Ergebnisse die Beitrittschancen der Türkei und das Verhalten der EU zu bewerten. Der Umfang der Arbeit gebietet eine Beschränkung vor allem bei der Darstellung der bisherigen Beziehungen zwischen EU und Türkei. Deshalb sollen hier nur symptomatische Eckpunkte genannt werden. Auch die Darstellung der Beitrittsfähigkeit anhand der Kopenhagener Kriterien kann aus gleichem Grund nur exemplarisch erfolgen. Die grundlegende Schwierigkeit beim Verfassen dieser Arbeit besteht in der Instabilität der Türkei. Der Börseneinbruch Anfang des Jahres macht beispielsweise viele bisherige Wirtschaftsprognosen hinfällig, auch innenpolitische Maßnahmen der Türkei sind unter Umständen bereits auf einem Stand, der in wissenschaftlichen Arbeiten noch nicht reflektiert wurde.
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