Die Bundesrepublik Deutschland ist ein sozialer Bundesstaat. So steht es in Artikel 20 des Grundgesetzes. Die soziale Marktwirtschaft ist die Wirtschaftsordnung, die diesen Staat geprägt und attraktiv gemacht, zu seiner Stabilität beigetragen hat. Das deutsche Sozialsystem ist, so kann man mit Fug und Recht behaupten, eines der modernsten und allen lieb und teuer - aber nicht billig. Es funktioniert nur so gut wie seine Finanzierung gesichert ist. Da gibt es sicher wenig Widerspruch. Die Geister scheiden sich aber, wenn es um die Beiträge geht, den der Einzelne, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer und auch die gesamte Gesellschaft dazu beitragen sollen und wollen. Und dann geht es um die Beiträge, die geleistet werden können. Je geringer die Verdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sind, umso geringer sind auch ihre Beiträge. Dieses Problem und die Folgen werden im vorliegenden Buch anhand der Arbeitsverhältnisse in der Arbeitnehmerüberlassung beleuchtet. Dabei stellt sich heraus: Wo Licht ist, ist auch viel Schatten. Geringe Verdienste bedeuten bei einem umlagefinanzierten Sozialsystem geringere Beiträge. Sehr groß sind die Schatten im Bereich der Leiharbeit. Deshalb stellt sich die Frage: Ist Zeitarbeit noch zeitgemäß?
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