Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 2,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Moderne Geschichte), Veranstaltung: Der Zweite Weltkrieg im Mittelmeerraum. Politik und Kriegsführung der Achsenmächte, Sprache: Deutsch, Abstract: Mussolini hatte seit seiner Regierungsübernahme mit dem "Marsch auf Rom" im Jahre 1922 den italienischen Großmachtanspruch als außenpolitische Handlungsmaxime festgeschrieben. Aufgrund der Kraftlosigkeit des eigenen Landes und des Fehlens eigener Machtmittel versuchte er, durch klug betriebene Schaukelpolitik, d.h. durch das wechselseitige Anbieten guter Dienste in Paris, London und Berlin, eine weitgehend friedliche Außenpolitik im Konzert der Großmächte zu führen (Politik des entscheidenden Gewichts in der Waagschale). Das Ziel dieser außenpolitischen Strategie war auf der einen Seite eine Verbesserung der kolonialen Position Italiens in Nordafrika und auf der anderen Seite die Vermarktung der imperialen Zielsetzung als innerstaatliches Konservierungsmittel. Die italienische Außenpolitik zur Zeit des Faschismus trat mit dem abessinischen Krieg, der am ä5. Mai 1ü36 mit der Eroberung der Hauptstadt Addis Abbeba endete, in eine Phase aktiver imperialer Expansionsbestrebungen. Der Abessinien-Krieg war äußerlich betrachtet ein Kulminationspunkt italienischer Außenpolitik zur Zeit des Faschismus. Es begann ein Stadium sehr reger Außen- und Kriegspolitik, welche letztendlich mit der Niederlage Italiens und dem Untergang des faschistischen Systems enden sollte. Dem Abessinien-Krieg lagen eine ganze Reihe verschiedener Motivationen zugrunde, die ganz generell als Kennzeichen für den faschistischen Kolonialgedanken Geltung haben: a) Prestigedanke und Machtbewusstsein (insbesondere der systemstabilisierende Effekt einer aktiven Dokumentation des Faschismus als erfolgreiche politische Konzeption spielte dabei eine große Rolle) b) ökonomische Motive (die bereits bestehenden Kolonialbesitzungen sollten um ein großes, wirtschaftliches Gebiet erweitert werden, welches nach Auffassung der italienischen Führung nicht auf wirtschaftlich-friedlichem Wege gelingen konnte) c) Bevölkerungspolitische Momente (der italienische Kolonialgedanke war im Gegensatz zu dem Frankreichs oder Großbritanniens, bei denen eher die Ausbeutung der eroberten Kolonien im Vordergrund stand, auf eine Auswanderung von Teilen der italienischen Bevölkerung in die neugeschaffenen Kolonien ausgerichtet. Diese sollten dort bessere Lebensmöglichkeiten [Land, Arbeit] wie in ihrer angestammten Heimat finden). [...]
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